Im Jahr 2018 bekam Christians Familie die schreckliche Diagnose: Bei dem damals Zwölfjährigen wurde Akute Lymphatische Leukämie (ALL) festgestellt. Es folgte eine Chemotherapie, doch bald darauf gab es die nächste schlimme Nachricht: Neben ALL wurde bei Christian auch Akute Myeloische Leukämie (AML) diagnostiziert. Beides zusammen sei äußerst selten, sagte damals der behandelnde Arzt.
Hoffnung machte die Möglichkeit einer Stammzellenspende. Doch dafür musste erst ein „genetischer Zwilling“ gefunden werden. In Woltorf wurde eine Typisierungsaktion organisiert, sage und schreibe 1.200 Spendenwillige ließen sich als Stammzellenspender registrieren. Sechs Wochen später hieß es, dass ein geeigneter Stammzellenspender gefunden sei. Die Operation wurde bald darauf durchgeführt, im März 2019 erzählte Christian, dass es ihm schon viel besser gehe. Doch dann brach der Blutkrebs wieder aus – eine erneute Stammzellenspende wäre keine Option gewesen, diese hätte Christian nicht überlebt. Im Januar 2021 verlor der 14-Jährige den Kampf gegen den Krebs.Im Frühjahr 2023 wäre Christian der Junggesellschaft Woltorf beigetreten, wie seine Tante Anja Meyer erzählt. Dies war auch ein Anlass für die Junggesellen, eine ganz besondere Spendensammlung zu veranstalten: „Uns war wichtig, den Leuten etwas zurückzugeben“, sagt Robin Smolka, Vorsitzender der Woltorfer Junggesellschaft. Immer im Februar gibt es in der Ortschaft das traditionelle Eiersammeln. Lebensmittel, wie der Name suggeriert, sammeln die Junggesellen dabei schon lange nicht mehr – stattdessen aber Geldspenden, mit denen unter anderem Veranstaltungen der Junggesellschaft finanziert werden.
Diesmal sollte die Hälfte der gesammelten Spenden der Unterstützung krebskranker Kinder und deren Eltern zugutekommen, sagt Smolka. „Wir hatten auch Kontakt mit Christians Eltern.“ Gemeinsam habe man entschieden, dass der Verein Weggefährten die Unterstützung bekommen soll, mit denen sich die Junggesellen daraufhin in Verbindung gesetzt hätten. Die Spendensammlung wurde im Ort angekündigt: „Und die Bereitschaft war sehr groß“, freut sich Smolka. 3.500 Euro sammelten die mehr als 40 Junggesellen ein, die als Spende gedachte Hälfte stockten sie auf 2.000 Euro auf. Am 24. März, also genau an Christians Geburtstag, wurde der Spendenscheck an den Braunschweiger Verein übergeben.
„Das war eine tolle Aktion der Junggesellen, sie haben sich wirklich Gedanken gemacht, damit sie zu etwas ganz Besonderem wird“, lobt Anja Meyer. „Und sie trägt auch dazu bei, dass Christian im Ort in Erinnerung bleibt. So schwer der Verlust für uns war, wir freuen uns auch, dass Christian nicht vergessen wird.“