„Jetzt ist es Zeit, die Beete vorzubereiten, Kartoffeln zu pflanzen sowie Möhren, Zwiebeln, Radieschen und ähnlich robustes Gemüse ins Freiland zu setzen. Für Bohnen ist es noch zu früh, auch Kohl und Tomaten müssen noch etwas warten. Wenn man Hochbeete hat und diese mit Vlies abdeckt, kann man aber schon einiges mehr auspflanzen. Ich habe schon den ersten Spargel geerntet“, erklärt Rainer Schink, Fachberater des Kleingärtnervereins Herzberg in Peine. Vor dem Pflanzen sollte der Boden aufgelockert und mit frischer Erde angereichert werden. Hierbei kann es sinnvoll sein, auf natürliche Dünger wie Kompost oder Hornspäne zurückzugreifen, um die Pflanzen bestmöglich zu versorgen.
„Der Rasen kann nun vertikutiert und Pumpen für die Bewässerung können wieder in Gang gebracht werden. Auch sollte man einen Blick auf die Gartengeräte werfen, ob sie den Winter gut überstanden haben“, rät Oliver Mühe, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Herzberg. Das Wetter sei, abgesehen vom Frost im März, in den vergangenen Monaten gärtnerfreundlich gewesen. Es sei bei Weitem nicht so trocken wie im vergangenen Jahr. „Wie der Sommer wird, bleibt abzuwarten. Sollte es wieder so heiß und trocken werden wie 2022 müssen die Beete auf jeden Fall beschattet werden. Sinnvoll ist auch eine Tröpfchenbewässerung, die wesentlich sparsamer ist als der herkömmliche Rasensprenger“, weiß Schink.
Wer noch keinen eigenen Garten hat, kann sich beim Kleingärtnerverein über freie Parzellen informieren. Hierbei stehe die Gemeinschaft im Vordergrund, denn oft gibt es auch gemeinsame Projekte wie zum Beispiel einen Gemeinschaftsgarten oder bald wieder den Tanz in den Mai. Auch ein Sommerfest sei geplant. Alle Infos finden Interessierte auf der Homepage www.kgv-herzberg-peine.de.
Auch in den Gärten an den Häusern wird derzeit fleißig gewerkelt. Für Petra Frank aus Klein Ilsede steht hier die vielfältige Nutzbarkeit des Gartens im Vordergrund. „Unser Garten wird in der ganzen Saison von Kindern und Erwachsenen genutzt. Er ist nicht zum Anschauen da“, bekräftigt sie. Am Rande der großen grünen Rasenfläche blüht es schon seit einiger Zeit in den schönsten Farben. Primeln, Traubenhyazinthen, Narzissen und viele, viele weitere Blumen erfreuen das Gärtnerherz. „Ein kleines Hobby von mir ist es, Frühblüher zu retten. Im Frühling werden gerne bepflanzte Körbe mit Hyazinthen, Osterglocken, Tulpen, Tausendschönchen und Ähnlichem verschenkt. Sind diese ausgeblüht, werden sie entsorgt. Wenn ich solche weggeworfenen Blumen entdecke, nehme ich sie mit und pflanze sie ein. Sie blühen dann viele Jahre immer wieder“, meint die Hobbygärtnerin.
Die Arbeit im Garten sei für sie Stressabbau pur und mache einfach gute Laune. So werkelt sie schon seit einiger Zeit fleißig auf ihren rund 800 Quadratmetern, ersetzt auch mal einen eingegangenen Buchsbaum und schaut auf Tauschbörsen nach neuen Pflanzen für die grüne Oase. Für die nächsten Monate wünscht sie sich etwas mehr Wärme und Sonne, aber zu trocken soll es auch nicht werden.
In etwas größeren Dimensionen ist Carolin Dolle unterwegs. Rund um ihr Haus in Schmedenstedt pflegt sie 3.000 Quadratmeter Grünland. „Ich bin immer noch bei der Gestaltung. Es gibt so viele Möglichkeiten, und ich möchte gerne ganz unterschiedliche Bereiche schaffen. Ich bin viele Stunden pro Woche aktiv. Für mich ist das auch ein Ausgleich zur Büroarbeit“, berichtet sie.
Nächstes Projekt sei der Bau einer Sauna mit Zugang zum Garten. Mehrere unterschiedliche Sitzplätze und ein Gewächshaus gibt es bereits. Eine Fülle an Büschen, Stauden und Blumen schmückt die Beete. Ab dem Frühsommer versprechen Erdbeerpflanzen und Stachelbeerbüsche reiche Ernte. „Viele Kräuter gibt es ebenfalls, und ich versuche es dieses Jahr das erste Mal mit Blaubeeren. Gerne möchte ich mir noch ein Hochbeet bauen. Langweilig wird so ein Garten nie, und für mich ist besonders das Unkrautzupfen sehr meditativ“, meint Dolle abschließend.