Zum Hintergrund: Aktuell läuft eine erneute Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit der Bahnlinie Braunschweig-Wendeburg-Harvesse-Wipshausen, um diese teilweise für den Güterverkehr genutzte Strecke auch für einen Personentransport zu ertüchtigen. Seit mehr als 20 Jahren wünschen sich Bürger und Politiker die Nutzung der stillgelegten Bahntrasse für einen umweltschonenden, verkehrsentlastenden und energiesparenden Fahrgasttransport von Schülern, Studenten, Berufspendlern und für die Freizeit zum Einkaufen in der Großstadt oder der Erholung in der Südheide.
Im Verkehrsausschuss des RGB wurde nun dem erneuten Antrag des Eisenbahnbundesamtes auf Entwidmung widersprochen und ebenso wie schon vorher vom Landkreis Peine die Zustimmung versagt. Denn durch die Entwidmung würde die Eigenschaft der Bahnanlage als öffentliche Sache beendet, und ein Verkauf der Fläche ist möglich. „Auch dies ist wieder ein Beispiel für die endlose Geschichte zur Reaktivierung der Strecke“, zeigt sich der Christdemokrat von den Verzögerungen durch unübersichtliche Bürokratie enttäuscht. Die Landesregierung hatte Braunschweig-Wendeburg-Harvesse schon vor Jahren in die bevorzugte Ausbauplanung gestellt, doch passiert ist nichts.
„Wir wollen keine Dieseltriebwagen mehr und auch keine zeitaufwendigen, hohen Investitionen in Zugstromtrassen, sondern eine energiepolitische Vorzeigestrecke“, wünscht sich Kramer. Der Verkehrsexperte sieht die bisher nicht elektrifizierte Strecke mit Verlängerung über Braunschweig nach Salzgitter-Fredenberg deshalb auch als gute Pilotlinie für den Einsatz eines wasserstoffbetriebenen Zuges, der im Werk von Alstom in Salzgitter entwickelt wurde und gefertigt wird. „Ich erwarte von den Peiner Landtagsabgeordneten, sich für eine Umsetzung der Jahrzehnte alten Forderungen für den ,Spargelexpress’ mit Nachdruck einzusetzen“, mahnt Kramer, denn die Bürger wollten nicht nur Pläne und Worte, sondern Taten.