„Die Verkehrssicherheit ist für Radfahrer das Wichtigste, denn sie sind gefährdet, bei einem Unfall schweren Schaden zu nehmen“, so Gerd Tostmann, Vorsitzender des Fahrrad-Clubs ADFC in Peine. Gemeinsam will das Bündnis mit der Aktion das Fahrradklima im Landkreis verbessern. Denn das sei dringend notwendig, wie die Umfrage des ADFC ergeben habe.
„Das Radfahren wird immer beliebter“, betont Kornelia Mensendiek vom Bündnis. Dabei gehe es nicht um das Freizeitradeln, sondern um alltägliche Wege, die zur Schule, zum Arbeitsplatz, zum Supermarkt oder zur Arztpraxis zurückgelegt werden. „Im Praxistest stellt man aber bei den Wegen fest: Es gibt noch viel zu tun.“ Deshalb habe man sich im Frühjahr zum „Bündnis für besseren Radverkehr im Peiner Land“ zusammengeschlossen. Daran beteiligt sind unter anderem der ADFC Peine, der „Arbeitskreis fahrRad Wendeburg“, die Bürgerinitiative „Radweg jetzt – Völkenrode“, mehrere Ortsvereine und der Kreisverband der Grünen.
Am 6. Mai wollen die Akteure bei der „Radtour des Schreckens“ neuralgische Gefahrenstellen im Landkreis Peine abfahren. Und davon gibt es ihrer Ansicht nach viele: Etwa die Ortsdurchfahrt in Klein Ilsede, wo in einer Kurve beidseitig ein Radweg eingezeichnet wurde. „Aber wenn dort ein Radfahrer fährt, passen auf der Straße zwei Autos nicht mehr nebeneinander. Es ist also eher eine Gefährdung als eine Sicherheit“, kritisiert Mensendiek. Andere Radwege seien Holperpisten, viel zu schmal oder schlicht und einfach nicht existent. So wie zwischen Wendeburg und Peine. „Es fehlt ein Stück Weg zwischen Sophiental und der Kanalbrücke Woltorf“, schildert Rosemarie Waldeck vom Wendeburger „Arbeitskreis fahrRad“. Dort auf der Straße zu fahren sei sehr gefährlich, denn die Strecke sei auch Umleitungsstrecke bei Stau auf der A2 und daher auch viel von Lkw befahren.
All diese Gefahrenstellen hat das Bündnis mithilfe von zahlreichen Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern in einer „Roten Liste Radverkehr im Peiner Land“ zusammengetragen, die bei der Abschlusskundgebung an Politik und Verwaltung übergeben werden soll. „Wenn Radverkehr den gleichen Stellenwert bekommt wie Autoverkehr dann wäre viel gewonnen“, sagt Jörg Köther, Beisitzer im Grünen-Kreisvorstand. In den Verwaltungen müsse ein Umdenken stattfinden. Und Mensendiek ergänzt: „Man stelle sich vor, da steht ein Schild für den Autoverkehr: ,Straße endet hier’.“