Die Larven müssen schon von Beginn des Befalls der Blattläuse auf die Pflanze gesetzt werden, damit sich die Nützlinge mit den Schädlingen entwickeln und ihnen standhalten können. Die Florfliegenlarven fressen die Blattläuse komplett auf und diese verpuppen sich dann. Die Schlupfwespen hingegen legen ihre Eier in die Blattläuse und aus der Blattlaus entwickelt sich dann eine neue Schlupfwespe. Diese legt dann wieder ihre Eier in die Blattlaus. So entsteht ein Kreislauf. „Allerdings muss man die Schlupfwespe immer wieder ’nachfüllen’“, wie der Experte verrät, denn diese könne durch den Wind weggetragen werden. „Das müssen wir dann in den Sommermonaten in Kauf nehmen“, sagt der Gärtnermeister.
Besonders praktisch: Es fliegen auch Nützlinge, wie zum Beispiel Marienkäfer einfach zu. Oder Nebe bestellt sie bei Spezialfirmen, die sich auf Nützlingsproduktion für Gärtnereien, aber auch zum privaten Gebrauch, spezialisiert haben. In einer Kartusche sind etwa 1000 Schlupfwespen für 500 Quadratmeter Fläche. Der Gärtner bestellt wöchentlich. „Es ist einerseits von Nützling zu Nützling abhängig und zum anderen vom Bedarfsdruck der Schädlinge“, berichtet der 56-Jährige. Die Florfliegenlarve oder auch die Schlupfwespe kommen über den ganz normalen Postweg in die Gärtnerei. In einem Karton, in Wellpappe oder in Pappröhrchen.
Häufig von Blattläusen befallen werden beispielsweise die Mini-Petunien oder auch die Tomaten- und Paprika-Jungpflanzen. „Da sind Nützlinge schon sehr sinnvoll und man braucht nicht mit chemischem Pflanzenschutz zu arbeiten“, lobt Nebe.
Doch auch Schild- und Schmierläuse oder die Weidefliege machen den Pflanzen zu schaffen. So hat fast jeder Schädling seinen eigenen Nützling. „Man muss Schädlinge gut kennen, damit man dann den richtigen Nützling aussuchen kann“, erklärt der Experte. Ob die Pflanzen mit Nützlingen oder chemisch behandelt werden, spiele im Verkaufspreis hinterher keine Rolle.