Sie nennt die Parallelen. Danach sind Daisy und Nessy die beiden Tiere, die seit etwa einem Jahr und damit am längsten im Tierheim ausharren. Beide sind sich im Verhalten ähnlich, beide bleiben vorsichtig abwartend vorerst auf Abstand, beide beobachten neue Menschen ganz genau, beiden sollte laut Kirsten Wittenbergs Einschätzung nach der Eingewöhnungszeit im neuen Zuhause ein Freilauf gewährt werden.
Der Katzenprofi beschreibt als erstes Daisy. „Sie ist etwa vier Jahre alt und wurde mit zwei weiteren Katzen von einem Mann zu uns gebracht, der mit den Tieren offenbar nicht mehr klar kam“, blickt sie zurück. Zwei dieser drei Etagentiger wurden laut Kirsten Wittenberg schnell vermittelt. Wer übrig blieb, war Daisy. „Sie hat sich bei der Besichtigung der Interessenten bestimmt im Katzenhaus versteckt und ist deshalb einfach übersehen worden“, vermutet die Pflegerin. Sie weiß: „Daisy braucht halt ihre Zeit, um Vertrauen aufzubauen.“ Sie weist aber auch darauf hin, dass diese Katze „ganz besonders sozial ist und gut mit Artgenossen klar kommt“.
Daisy ist laut Kirsten Wittenberg zwar schüchtern und braucht etwas länger, um sich an neue Menschen zu gewöhnen. Sie lässt sich aber anfassen und entspannt sich dann. Schön für sie wäre eine selbstbewusste Zweitkatze, „die ihr zeigt, dass Menschen gar nicht so schlimm sind“.
Daisy sollte Freigang gewährt werden. „Sie kommt aber während der ersten sechs Wochen zur Eingewöhnung auch gut im Haus klar.“ Wer sich mit Daisy anfreunden möchte, sollte versuchen, diese Katze zu verstehen. „Sie ist nicht schwierig, aber misstrauisch, und sie braucht einfach ein bisschen Zeit, um sich an neue Menschen zu gewöhnen.“
Nessy wurde verletzt mit einer Bisswunde aufgefunden. Da sie sich inzwischen aufgeschlossener gegenüber Menschen zeigte, erhielt sie von der Ribbesbütteler Tierheim-Crew nach dem Verheilen ihrer Verletzung die Chance zu bleiben und in ein neues Heim vermittelt zu werden. Und wenn Nessy auch sonst nichts mit dem gleichnamigen geheimnisvollen schottischen Seeungeheuer von Loch Ness gemein hat, so doch das eine: „Sie taucht schnell unter, wenn Fremde kommen“, berichtet Kirsten Wittenberg. „Nessy ist anfangs etwas schüchtern – dabei aber stets sehr freundlich“, weiß sie und erläutert: „Diese Katze genießt Aufmerksamkeiten und Streicheleinheiten, braucht für ihr Glück aber keine Artgenossen.“