Seitdem sind 150 Jahre vergangen. „Ein Grund, einen Blick zurückzuwerfen, aber auch auf die Zukunft zu richten“, betont Christoph Plett, Vorsitzender des Peiner CDU-Kreisverbands. An der Geschäftsstelle der CDU an der Freiligrathstraße prangt derzeit ein großes blaues Banner. „150 Jahre Peiner Stahlproduktion. Arbeitsplätze – Innovation – Soziale Sicherheit“ steht darauf.
Im Jubiläumsjahr „800 Jahre Peine“ sehen die hiesigen Christdemokraten den Stahlstandort vor zahlreichen Herausforderungen. Eine davon sei der Umweltaspekt. Um den Stahlstandort zu erhalten, sei es notwendig, weniger CO2 zu emittieren. „Es wird heute von Abnehmern nachgefragt, wie viel CO2-Emissionen bei der Produktion entstehen“, so Plett. Der Mutterkonzern von Peiner Träger, die Salzgitter AG, sei mit ihrem Programm Salcos bereits auf einem guten Weg. Die Abkürzung steht für „Salzgitter Low Co2 Steelmaking“ – also für eine Stahlproduktion mit wenig CO2. Möglich machen soll das die Direktreduktion, bei der das bislang eingesetzte Erdgas durch Wasserstoff ersetzt wird – im besten Fall durch „grünen Wasserstoff“, der durch Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. „Wir wollen diesen Umweltaspekt unterstützen“, so Plett.Voraussetzung für die Sicherung der Peiner Stahlproduktion sei auch ein Industriestrompreis. „Das ist ein Wettbewerbsfaktor“, sagt Plett. Seiner Meinung nach führt das Abschalten der Atomkraftwerke zu einer Verknappung des Stroms. Die Folge seien steigende Strompreise. Für einen Übergangszeitraum sollte der Staat daher Industriestrom subventionieren. Andernfalls laufe man Gefahr, dass die heimischen Produkte im internationalen Vergleich nicht mehr mithalten könnten.
Als problematisch könne sich auch die technologische Transformation erweisen, also die Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, bei der auch Arbeitsplätze wegfielen. „Wenn wir diese Veränderungen nicht aufnehmen, können wir die Arbeitsplätze hier nicht halten“, fürchtet der CDU-Kreisvorsitzende. Und die Industrie sei notwendig, um den Wohlstand der Stadt zu erhalten.
Für Peine habe das Stahlwerk mit seinen 800 Beschäftigten und 40 Auszubildenden eine große Bedeutung. Und nicht zuletzt sei es auch ein Paradebeispiel für die Integration von Menschen, die nach Peine kamen und hier Arbeit und gesellschaftlichen Anschluss fanden.
All dies wollen die Christdemokraten angesichts der 800-Jahrfeier der Stadt Peine diskutieren. Nach dem Wunsch der CDU soll sich eine Ausstellung im Kreismuseum mit dem Thema befassen, eine Anfrage dazu bei Stadt und Landkreis ist erfolgt. Zudem soll es am Donnerstag, 7. September, einen Vortrag des Vorstandsvorsitzenden der Salzgitter-AG, Gunnar Groebler, in Peine geben. Ort und Zeit stehen noch nicht fest.