Vor ein paar Tagen hatte ich ein wahrlich abgefahrenes Erlebnis: Ich fuhr zu einem Auftritt in die Schweiz. Mein ICE sprintete pünktlich um 9:41 Uhr in Hannover los in Richtung Basel. Eine halbe Stunde hinter Frankfurt erreichte mich dann eine E-Mail der DB. „Ihr Zug fällt aus!“ Ich musste es dreimal lesen, verglich die Zugnummern, aber am Schluss stand fest: Der Zug, in dem ich gerade fahre, fährt nicht!“ Draußen zog die Landschaft an mir vorbei. Oder vielleicht auch nicht? Wie soll das gehen, bei einem Zug, der gar nicht fährt. Trugen etwa Mitarbeiter der DB Kulissen an meinem Fenster vorbei? Stellt sich der Zugbegleiter gleich als Christian Anders vor und und teilt uns mit: „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“? Haben wir es hier mit einem hochkomplexen physikalischen Phänomen zu tun und ich bin irgendwie durch das Raum-Zeit-Kontinuum geplumpst? Ich starrte noch einmal auf die Mail. Sitze ich womöglich gar nicht im Zug, sondern liege im Bett und träume das alles? Wenn ja, dann hält dieser Traum noch an, denn mit nur ganz wenig Verspätung stieg ich in Basel aus. Seitdem beschäftigt mich folgende Frage: Wenn Schrödingers Katze seit 9:41 Uhr in einem Zug fährt, den es nicht gibt, wie viele Kalorien hat dann ein Eisbecher, wenn ich ihn esse, während ich nicht jogge? Und könnte das Ganze irgendwas mit Himmelfahrt zu tun haben? Oder „Auffahrt“, wie es in der Schweiz heißt? Wenn Sie das lesen, werde ich bereits den Brückentag zur Klärung dieser Frage genutzt haben. Das war jetzt: Futur II. Matthias Brodowy