Ob Jung oder Alt, alle versammelten sich am besagten Treffpunkt und feierten den Eintritt der Spielmannszüge. Es blieb kein Platz frei, viele mussten stehen oder hatten sich ihre Klappstühle von Zuhause mitgebracht. Durch das Programm führte Anja Walter vom Vorstand der Spielmannszuggemeinschaft. Zuvor hielt Bürgerschaffer Thomas Weitling seine Eröffnungsrede und begrüßte zunächst das Publikum und auch die Musiker. Dann ging er auf den Muttertag ein, der heutzutage seiner Meinung nach immer noch zeitgemäß sei und erntete heftigen Applaus. „Die Fanfarenzüge sind aufmarschiert, jetzt kann es losgehen“, gab Weitling kund.
Damit begann offiziell das 32. Stadtparkkonzert. Natürlich durften die traditionellen Muttertagsgedichte, dieses Jahr von Jennifer und Jamie vorgetragen, nicht fehlen. Beide haben es angst- und einwandfrei präsentiert, trotz der ungefähr 600 Gäste, die in den Stadtpark gekommen waren. Laut Sandra Jendrollik, Veranstaltungsbetreuerin beim Kulturring, „war dies das bestbesuchte Konzert seit Jahren“.
Im ersten Teil des Konzertes spielte jeder Zug einzeln, danach präsentierten alle zusammen noch einmal einige beliebte Stücke, wie unter anderem das „Niedersachsenlied“ und den „Fehrbelliner Reitermarsch“. Den Anfang machte der Fanfarenzug Ölsburg, weiter ging es mit den Spielmanns- und Hörnerzügen Olympia und TSV Bildung. Es folgten die Spielmannszüge MTV Vater Jahn Peine und MTV Stederdorf, die Spielmannszüge des Peiner Walzwerker Vereins sowie aus Vöhrum, Bülten und Groß Bülten.
Nachdem alle elf Spielmannszüge ihre Auftritte absolviert hatten, gab es eine kleine Pause, bevor es mit dem gemeinsamen Spielen der Züge weiterging. Das Zusammenspiel zwischen Pauken und Trompeten sowie Trommeln und Flöten begeisterte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher und beim „Niedersachsenlied“ ermutigte Anja Walter das Publikum zum Mitsingen. Nach und nach wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer „wärmer“ und sangen dann kräftig das legendäre Abschlusslied „Tippelbrüder“ mit. Jeder war angetan von dem Konzert, ob Jung oder Alt, alle genossen es. Einige Kinder tanzten vor den Spielmannszügen, und ein Zweijähriger brachte sich sogar seine eigene Trommel mit und trommelte amüsiert – natürlich im gleichen Takt wie die Musiker.
„Dieses Fest ist für die ganze Familie, ebenso wie für die Freischießenliebhaber, einfach für alle, die herauskommen und kostenlos etwas erleben wollen“, betonte Jendrollik. Sie sei sehr zufrieden mit der Resonanz und resümierte: „Es sind immer alle sehr gut gelaunt und nehmen es gut an. Es ist jedes Mal wieder schön, dabei zu sein.“ Weiter führt sie aus: „Es ist etwas Besonderes, gerade weil es am Muttertag ist. Außerdem ist es der Start für das Freischießen, da bekommt man schon einen kleinen Vorgeschmack.“
Auch das Publikum findet die Stadtparkkonzerte super. So auch Karin Seeger-Funke aus Gadenstedt. Sie nimmt schon seit mehreren Jahren als Gast an den Konzerten teil und ist von Mal zu Mal wieder begeistert. „Es ist immer wieder toll, gerade weil die Spielmannszüge auch einzelne Konzerte spielen. Aber wenn man sie dann zusammen musizieren hört, dann ist das ein erhabenes Gefühl“, so die Gadenstedterin. Sie liebe diese Musik, „gerade auch bei diesem himmlischen Wetter“. Allerdings habe sie dieses Jahr „das rhythmische In-die-Händeklatschen“ während der Auftritte vermisst. „Das fehlte heute“, fand Seeger-Funke.
Helga Pauli aus Peine vermisste hingegen nichts. Sie fand die Stimmung „enorm“ und sagte erstaunt: „Dass sich so viele Menschen dafür begeistern, das finde ich sehr schön.“ Auch ihr siebenjähriger Enkel war ganz fasziniert von der Musik und berichtete, dass er jetzt auch im Spielmanns- und Hörnerzug Olympia sei und es ihm „richtig Spaß“ mache. Damit kann das Peiner Freischießen in ein paar Wochen beginnen.