„Die Idee dazu hatten wir schon vor einem Jahr. Seit Anfang April haben wir dann geplant, was stattfinden soll und viele engagierte Helfer gefunden, wie zum Beispiel das Unternehmen Benckendorf, das uns die Kiesgruppe zwischen Eixe und Stederdorf zur Verfügung gestellt hat“, berichtet Markus Maßny, THW-Ortsbeauftragter und verantwortlicher Leiter der Übung. „Auch einen Landwirt, der bereit war, ein Silo als Wasserspeicher dorthin zu bringen, haben wir schnell gefunden.“
Die Helferinnen und Helfer des THW Peine trainierten regelmäßig ihre Fähigkeiten und ihr Wissen bei verschiedenen Übungen, erklärt Maßny. Bei der 24-stündigen Übung sollten die Einsatzkräfte mit unterschiedlichen Szenarien konfrontiert werden, die Einsatzbereitschaft und Teamwork erforderten.
„Wir haben uns Freitagabend in der Unterkunft des THW getroffen und unsere Jugend auf die drei Gruppen des Technischen Zuges verteilt, um an den Übungen teilzunehmen. Die jüngsten Jugendlichen haben bei der Versorgung und Betreuung in der Unterkunft geholfen. Bei uns können Kinder ab zehn Jahren mitmachen. Eine Altersgrenze für den Einstieg gibt es nicht. Alle werden gebraucht“, bekräftigte der Jugendbeauftragte und Fachberater Wolf Becker, der die Übung maßgeblich geplant hatte.
Die erste Aufgabe für die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung war, eine Übernachtungsmöglichkeit für rund 50 Teilnehmende zu schaffen. Diese ist ein wichtiger Bestandteil, denn sie soll den Helfenden bei den meist anstrengenden und fordernden Einsätzen einen sicheren und komfortablen Schlafplatz bieten.
„Zweite Aufgabe für die Bergungsgruppe und die Fachgruppe Wasserschaden und Pumpen war es, zu einem drohenden Hochwasser an die Fuhse in Ilsede und zum Kieswerk zu fahren. Dort galt es 500 Sandsäcke zu befüllen und zum Schutz eines Damms zur Fuhse zu transportieren. Die Sandsäcke sollten den Damm verstärken und ein Überlaufen verhindern. Ein für Peine und das Umland durchaus realistisches Szenario, aber eben auch in vielen anderen Regionen sehr notwendig“, erläutert Becker.
Nach dem gemeinsamen Abendessen in der Unterkunft wurden die jungen Leute zu einer weiteren Aufgabe alarmiert. Die Kanalbrücke an der Straße von Berkum in Richtung Segelflugplatz Uhlenhorst musste blendfrei ausgeleuchtet werden, da sich auf dem Kanal eine Havarie zweier Schiffe ereignet hatte. Die Anforderung kam von der Ortsfeuerwehr Berkum, die bei der Rettung der Schiffbrüchigen Unterstützung benötigte. Dazu setzen die Helferinnen und Helfer die Notstromaggregate und den Lichtmasten des THW ein.
Nach dem Abbau und dem Einrücken in die Unterkunft war dann Nachtruhe angesagt. Aber nach dem gemeinsamen Frühstück am Samstagmorgen ging es direkt weiter mit einer Alarmierung und Fahrt zum Kieswerk. „Diesmal sollte dort eine Plattform aus Sandsäcken gebaut werden, auf der die Schmutzwasserpumpe ,Hannibal’ steht. Die ,Hannibal’-Pumpe wurde eingesetzt, um eine Wasserförderung aus dem offenen Gewässer über ein Gerüstsystem zum Befüllen eines 30.000 Liter fassenden Silo-Anhängers zu ermöglichen“, erklärt Becker. Dabei gerieten die jungen Helferinnen und Helfer mächtig ins Schwitzen, denn die Sonne knallte schon morgens auf das schattenlose Gelände. Davon ließen sich die – gut mit Sonnenmilch eingecremten – jungen Leute aber nicht stören.
„Die Übung ist echt cool und macht total Spaß. Es gibt viele Herausforderungen und man lernt viel Neues dazu. Alle die mitmachen, sind sehr nett. Die Übernachtung in der Unterkunft war auch sehr lustig. Ich bin schon ein paar Jahre beim THW und werde auf jeden Fall auch dabei bleiben“, meinte der 16-jährige Joshua Grau aus Peine, bevor er sich seine Portion Spaghetti Bolognese aus der mobilen Küche holte.
Die 24-Stunden-Übung endete am Samstagabend mit einer gemeinsamen Abschlussbesprechung. „Die Helferinnen und Helfer haben bei der Übung viel gelernt und gezeigt, was sie können. Sie haben sich als Team bewährt und sind bereit für den Ernstfall“, lautete Beckers positives Fazit.
Wer sich für eine Mitarbeit beim THW interessiert, kann sich auf der Homepage www.ov-peine.thw.de informieren.