Und auch in diesem Jahr könnte wieder eine Allgemeinverfügung in Peine erlassen werden. Denn: „Hohe Temperaturen, starke Sonneneinstrahlung und auch Wind fördern die Verdunstung des Wassers“ , sagt die stellvertretende Kreisverwaltungs-Sprecherin, Katja Schröder, „vor allem in der Mittags- und Nachmittagszeit.“ Aber: Ein Verbot von Pools auf Privatgrundstücken sei nicht geplant. Anderenorts sieht das anders aus – etwa in Hannover. Seit vergangenem Jahr sind in Kleingärten Pools wegen zu hohen Wasserverbrauchs verboten, wie die Neue Presse berichtete.
Kommt im Kreis Peine eine Beregnungsverbot, müssen sich Gartenbesitzer auf Einschränkungen einstellen. Und das ist ziemlich wahrscheinlich. Zwar erstellt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erst noch einen Bericht zur Situation des Grundwasserstands, die Untere Wasserbehörde erwartet jedoch, dass sich die Situation im Vergleich zu den vergangenen Jahren kaum verbessert habe. „Die in den vergangenen Monaten gefallen Regenmengen werden voraussichtlich keine Verbesserung der Grundwasserstände bewirkt haben. Ob das niedrige Niveau gehalten wird oder die Tendenz weiter fallend ist, dazu ist die abschließende Einschätzung des NLWKN zur Grundwasserstandsituation erforderlich“, so Schröder. Derzeit befände man sich in der Absprache, so Kreisverwaltungs-Sprecher Fabian Laaß. Der Zeitpunkt zum Erlass einer Allgemeinverfügung sei aber noch nicht absehbar.
Schon am vergangenen Hitze-Wochenende fuhren die Anlagen des Wasserverbandes auf Volllast, um die um die Tagesspitzen am Morgen und Abend bedienen zu können. „Es sollten weiterhin große Entnahmen – Rasensprenger, Poolbefüllung – aus dem Netz zu den Spitzenverbrauchszeiten morgens zwischen 6 und 9 Uhr und abends zwischen 17.30 und 22 Uhr vermieden werden, um Druckschwankungen bis hin zum Druckabfall im Netz zu vermeiden“, betont die Sprecherin des Wasserverbandes, Sandra Ramdohr.
Steigende Temperaturen und anhaltende Hitze: Darunter leiden auch Menschen im Kreis Peine. Die Folge: Dehydrierung. Nach dem Hitze-Sommer im vergangenen Jahr hatte die Gruppe SPD und die Grünen einen Antrag im Kreistag gestellt, kostenloses Trinkwasser an öffentlichen Orten zur Verfügung zu stellen. Bisher gibt es Trinkwasserzapfstellen an Peiner Schulen – nun sollen noch weitere dazukommen, unter anderem am Kreishaus I und II, sowie beim Straßenverkehrsamt. „Wir befinden uns derzeit in der Auftragsvergabe“, berichtet Fabian Laaß. Bürgern stünde das kostenlose Trinkwasser dann zu den Öffnungszeiten der Verwaltung zur Verfügung.
Auch im Peiner Bürgerbüro gibt es eine Trinkwasserzapfstelle, wie Stadtsprecherin Petra Neumann berichtet. Auf weitere Angebote sei bislang verzichtet worden. Der Grund: „Außenzapfstellen für Trinkwasser erfordern einen erheblichen Überwachungs- und Betreuungsaufwand, um die Hygienevorschriften sicherzustellen“, so Neumann. Über entsprechende Anträge der Politik werde im Zuge der Haushaltskonsolidierung und des Haushaltssicherungskonzeptes zu beraten sein.
Und wie wirkt sich die anhaltende Trockenheit auf die Löschwasserversorgung im Kreis Peine aus? „Bislang haben wir keine Probleme bei unseren Löschwasserbrunnen“, sagt der Sprecher der Kernstadtwehr, Timm Wiesemann. Zumindest hätten die Ortsfeuerwehren aktuell keine Meldung gegeben, dass der Wasserstand zu niedrig sei. „Die Brunnen werden ein- bis zwei Mal jährlich überprüft“, so Wiesemann, denn es käme hin und wieder vor, dass ein Brunnen versande.