1.) Beim Antreten zu den Ausmärschen stets pünktlich sein, damit man kein Strafgeld bezahlen muss.
2.) Nach dem Marschieren folgt am Abend der Festball – eine gute Gelegenheit, der Dame seines Herzens seine Freischießen-Kondition auf der Tanzfläche zu beweisen.
3.) Es heißt, das Corps der Bürgersöhne oder das Bürger-Jäger-Corps oder Neues Bürger-Corps. Aber es hat nichts mit einem Gesang-Chor zu tun, sondern der Begriff kommt von Corporation.
4.) In Peine heißt das Fest nun einmal Freischießen und nicht Schützenfest.
Wer Schützenfest sagt, gibt sich als Zugereister zu erkennen.
5.) Zu einer kompletten Uniform gehört auch immer die Kopfbedeckung, Ausmarsch ohne einen Hut oder Mütze ist nicht akkerat, wie der Peiner sagt.
6.) Beim Kommers am Freischießen-Samstag besteht Krawattenpflicht, immerhin wird der Samstag auch Heiliger Abend genannt und da sollte man sich schon hübsch machen.
7.) Auch wenn Freischießen viel marschiert wird und es ganz schön anstrengend ist, sollte man immer ein Lächeln auf den Lippen haben… immer nur lächeln und immer vergnügt sein.
8.) Wer den besten Schuss auf die Königswürde abgegeben hat und am Montag um 18.15 Uhr auf dem Marktplatz durch den Herrn Bürgermeister proklamiert wurde, sollte das ganze Jahr als Majestät angesprochen werden.
9.) Wer ein guter Schütze ist, der hat auch einen Orden. Wer noch besser schießen kann, hat viele Orden. Freischießen darf man sie der staunenden Bevölkerung bei den Ausmärschen präsentieren, egal wie viel man hat, je mehr je besser.
10.) Wenn eine Dame einem Korporationsmitglied bei den Ausmärschen eine Rose überreicht, so ist es unbedingt gestattet, sich mit einem Küsschen auf die Wange zu bedanken, auch in aller Öffentlichkeit. Tipp noch an die Damen: bitte die Stacheln der Rosen vorher entfernen, dann macht das Küssen noch mehr Spaß.
11.) Auf den Flottkuchen, der Traditionskuchen zum Peiner Freischießen, gehört nun einmal ein großer Schlag Sahne, auch wenn man danach wieder ein kühles Bier trinken will. Damit alles bekommt, kann ja ein Digestiv dem kühlen Blonden den Weg bereiten.
12.) Auch wenn man nicht unbedingt eine Tenorstimme hat, sollte man immer, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, den Tippelbrüder-Marsch mitsingen. Lieber laut als nicht mit einzustimmen. Man will ja kein Spaßverderber sein oder…?
13.) Wenn die „Pflicht ruft“ und man eine Damen zum Tanze auffordert, muss man seine Uniform richten und die Knöpfe schließen.
14.) Freischießen wird auch die fünfte und schönste Jahreszeit genannt, daher feiert man mit und fährt erst später in den Urlaub.
15.) Unter das Beinkleid der Uniformhose gehören schwarze Socken, keine dunkelblauen oder braune, auch Motive sind nicht passend und könnten vom Feldwebel mit einem Strafgeld belegt werden.