Zum Hintergrund: Chlorgas kann man nicht sehen, sondern nur riechen. Kommt es mit den Schleimhäuten oder den Augen in Kontakt, bildet es stark ätzende Säuren. Ist man dem Gas länger ausgesetzt, folgen Bluthusten und Zellzerstörung. Schon 0,5 bis ein Prozent Chloranteil in der Atemluft kann tödlich sein.
Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienst seien sehr schnell zur Stelle gewesen, lobt Neuhäuser, der am Sonntag selber vor Ort war. Die Zusammenarbeit habe reibungslos geklappt. Die fünf Mitarbeitenden des Freibads und des dortigen Kiosks seien vorsorglich zur Untersuchung ins Klinikum Peine gebracht worden. Auch hier gibt es Entwarnung: „Ihnen ist nichts passiert, und sie sind wohlauf.“
Die Chlorgasanlage im Gadenstedter Bolzbergbad ist am Montagmorgen überprüft und abgenommen worden. „Alles ist in Ordnung, daher kann das Freibad wieder regulär öffnen.“
Einwohner aus Gadenstedt kritisierten, dass es keine Sirenen-Alarmierung gegeben habe. „Eine Sirenen-Alarmierung gibt es in Ilsede schon seit Jahren nicht mehr“, sagte Fabian Laaß, Sprecher der Peiner Kreisverwaltung. Zusätzlich zur SMS über Cell Broadcast habe es über die Biwapp-App um 13.55 Uhr eine Warnung und um 14.33 Uhr eine Entwarnung gegeben. Nach Angaben von Bürgermeister Neuhäuser seien Anwohner im gesperrten Bereich von Feuerwehrkräften informiert worden.