Gesprächspartner von Gastgeberin Arlett Düker ist dieses Mal Naiel Arafat, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Peine. „Stress ist eine Antwort des Körpers auf Veränderungen, die von außen oder innen kommen“, sagt Arafat. Stress sei allgegenwärtig, ein Leben ohne Stress gebe es nicht, betont der Mediziner. Er könne durchaus positiv sein – so wird etwa die Durchblutung des Gehirns gesteigert, damit sich der Körper besser auf besondere Situationen einstellen kann.
Zum Problem werde Stress immer dann, wenn dieser eigentliche Ausnahmezustand die Regel wird. „Wenn das Gehirn dauerhaft auf Hochtouren läuft, sind etwa Schlafstörungen die Folge.“ Oftmals sei den Menschen gar nicht bewusst, dass sie unter Stress leiden: „Viele kommen mit verschiedenen Symptomen zum Arzt, etwa Magen-Darm oder Blutdruck-Problemen“, sagt Arafat. Die eigentliche Ursache sei aber Stress.
„Viele Menschen können heutzutage nicht mehr Nein sagen. Sie denken, sie müssen alles aushalten. Aber das ist falsch“, hat Arafat beobachtet. Eine Erfahrung, die auch Düker gemacht hat: „Wir müssen uns auch einmal die Frage beantworten: Was will ich eigentlich?“ Und: Viele müssten wieder lernen, auch einmal „nichts“ zu tun.
Wenn Stresssymptome nicht ernst genommen werden, besteht die Gefahr, dass sich die Situation weiter verschlimmert: Burnout droht. „Der Mensch ist völlig am Ende, er kann nichts mehr“, berichtet Arafat. Gereiztheit, Konzentrationsmängel und vor allem sozialer Rückzug seien einige der Burnout-Symptome.
Im Video-Podcast geben Arafat und Düker viele konkrete Tipps, wie Menschen lernen können, mit Stress umzugehen, und welche Entspannungsübungen helfen. Die aktuelle Folge von „Gesund Gehört“ ist ab sofort als Videoversion auf Youtube verfügbar sowie zusätzlich als Audio auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Alle Links gibt es hier: www.paz-online.de/gesundgehoert