„Zum zweiten Mal Abschied – und das in einem Jahr. Das ist schon viel“, sagte Kirchenvorsteherin Ute Blume zu Beginn des Gottesdiensts. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Kirchenchor sowie Götz von Wagner an der Orgel. „Was ist das? Geht zwei vor und zwei zur Seite“, fragte Menke. Die Antwort: Gesucht war der Springer beim Schach. „Meine Mutter hält ihn für die wichtigste Figur nach der Dame. Er steht auf einmal da und bringt Entlastung, genau wie Pastor Dreyer in der Region Südost“, so der Superintendent weiter. „Heute verabschieden wir unseren Springer den Ruhestand.“ Und Menke habe an dem Tag gleich mehrmals über Dreyer gehört: „Schade, dass er geht.“
Dreyer sei stets freundlich, flexibel und immer einsatzbereit gewesen, wenn es irgendwo in der Region rund um Ilsede und Lengede hieß, dass er gebraucht werde. So habe er seinen Dienst noch ein Jahr über den gesetzlichen Ruhestand hinaus verlängert und blicke nun auf 35 Jahre Dienst als Pastor zurück, nachdem er ursprünglich den Beruf des Versicherungskaufmanns erlernt hatte.
Nach dem Studium in Hermannsburg begann Dreyer 1987 seinen Dienst in den niedersächsischen Gemeinden Adendorf, Syke und Hoya. Von 2015 an war er dann als Springer und Altenheimseelsorger in der gleichen Region tätig. 2019 wechselte er in den Kirchenkreis Peine.
„Als früherer Versicherungskaufmann war er ja nicht weit von seinem jetzigen Beruf entfernt, in dem er den Menschen die Liebe Gottes versichert“, meinte Dr. Menke mit einem Schmunzeln. Er verlas die Entpflichtungsurkunde, bevor er dem scheidenden Pastor den Segen mit auf den Weg gab. Dieser dankte für den großen Zuspruch, den er erfahren habe: „An Tagen wie diesen ist man einfach nur dankbar für die große Familie Gottes und diesen wunderbaren Beruf, auch wenn meine Frau immer meint, dass ich eh zu nichts anderem tauge“, so Dreyer lachend.
Die Vakanz in der Groß Lafferder Bernwardskirche soll übrigens nicht lange dauern: Bereits für September ist eine Neubesetzung mit der Pastorin im Probedienst Julia Braunsteiner geplant.