Der Gutachterausschuss wertet jährlich die notariellen Kaufverträge für Bauland und Wohneigentum aus. Der Preisrückgang bei Wohnimmobilien sei auf die Zinsentwicklung und die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – steigende Baukosten – zurückzuführen. „Die steigenden Baukosten wirken sich nicht nur auf den Bereich des Neubaus, sondern auch auf den Erwerb von sanierungsbedürftigen Immobilien aus“, schildert Weber-Suilmann. „Die Diskussionen um das neue Gebäudeenergiegesetz verunsichern die Käufer zusätzlich. Insgesamt hat das zu einem deutlichen Rückgang der Kaufverträge geführt.“
Wurden im ersten Halbjahr 2022 im Kreis Peine noch 828 Verträge bei Notaren gemacht, waren es im Vergleichszeitraum 2023 nur noch 657, das sind 20,7 Prozent weniger. Durch Verkäufe aller Grundstücksarten wurde ein Umsatz von 130 Millionen Euro erzielt, 29 Prozent weniger als im Vergleichshalbjahr zuvor mit 183 Millionen Euro.
So stellt sich die Situation in den Peiner Nachbarkommunen dar: Braunschweig verzeichnete im Halbjahresvergleich bei den Verträgen ein Minus von 27,5 Prozent und beim Geldumsatz ein Minus von 45,2 Prozent, im Landkreis Gifhorn waren es -37,9 Prozent (Verträge) und -43,3 (Umsatz), in Salzgitter -19,9 Prozent (Verträge) und -42,1 Prozent (Umsatz). Den stärksten Rückgang verzeichnete Wolfsburg mit einem Minus von 38,9 Prozent bei den Verträgen und einem Minus von 61 Prozent beim Umsatz.
Am beliebtesten sind im Kreis Peine nach wie vor Ein- und Zweifamilienhäuser. Hier ist der durchschnittliche Kaufpreis im ersten Halbjahr 2023 auf 270.000 Euro gesunken, im gesamten Jahr 2022 lag er noch bei 306.000 Euro. Bei Reihenhäusern und Doppelhaushälften in Peine betrug der Preis im Schnitt 218.000 (219.000) Euro. Eine neue Eigentumswohnung kostete im ersten Halbjahr 2023 im Durchschnitt 210.000 (266.000) Euro.