Ob das Gebäude bei seiner Eröffnung wirklich Bürgerhaus heißen wird sei noch unklar, sagte der Bürgermeister. Bislang sei das sozusagen der Projektname. „Da wollen wir uns noch einmal Gedanken machen.“ Auch wenn der Name noch nicht feststeht, so ist doch zumindest klar, welchen Zweck das Bürgerhaus erfüllen soll: Stattfinden sollen darin zum Beispiel Versammlungen, kulturelle Veranstaltungen und Ratssitzungen, bei Bedarf könne der 130 Quadratmeter große Veranstaltungsraum auch für den kommenden Ganztagsbetrieb der benachbarten Grundschule dienen. Private Feiern hingegen sollen in dem Gebäude nicht stattfinden, sagt Albrecht.
Insgesamt soll das eingeschossige Gebäude inklusive einer überdachten Terrasse rund 450 Quadratmeter messen. Wie der Bürgermeister erklärt, sei eine Besonderheit der Sanitärbereich: Dieser ist von außen erreichbar. So könnte man beispielsweise für Veranstaltungen unter freiem Himmel das Hauptgebäude abgeschlossen lassen, den Sanitärbereich aber öffnen.
Kalkuliert hatte der Wenser Architekt Hans-Heinrich Lippe, als die Planungen vor etwa zwei Jahren begannen, mit Kosten in Höhe von 1,45 Millionen Euro für das Bürgerhaus. Während bei vielen anderen Projekten die Kosten wegen der gestiegenen Preise in den letzten Jahren überall in die Höhe geschossen seien, liege man in Wendeburg derzeit gerade einmal 45.000 Euro über der ersten Kalkulation – was eine sehr geringe Differenz sei, betont Albrecht. Als die ersten Rechnungen im Jahr 2021 gemacht wurden, habe er eine mögliche Kostensteigerung schon einkalkuliert, erklärt Lippe – und ganz falsch lag er mit seiner damaligen Schätzung offenbar nicht.
160.000 Euro für den Bau sollen aus Mitteln des Leader-Programms, mit dem die Europäische Union ländliche Regionen fördern will, kommen. „Deswegen sind wir allerdings auch unter Zeitdruck“, so der Bürgermeister. Denn damit die Mittel fließen können, müssen gewisse Zeitpläne eingehalten werden. Im Fall des Bürgerhauses müsse die Außenfassade bis zum kommenden November fertig sein. Angesichts des bisherigen zügigen Baufortschritts habe Albrecht diesbezüglich aber kaum Bedenken. Bereits jetzt steht ein beträchtlicher Teil des Rohbaus.
Gestellt worden sei der Bauantrag vor rund eineinhalb Jahren, erklärt der Bürgermeister. Das Grundstück an der Schulstraße sei schon länger Eigentum der Gemeinde. Doch die Vorbereitung derartiger Bauprojekte inklusive der Bürokratie würde auch immer einen großen Zeitaufwand bedeuten – vor allem dann, wenn Fördermittel im Spiel sind, so Albrecht.
Bei der symbolischen Grundsteinlegung wurde neben einer Steintafel mit Unterschriften der Anwesenden auch eine sogenannte Zeitkapsel eingemauert. Diese enthält eine aktuelle Tageszeitung, eine Gemeindebroschüre, Baupläne und frisch geprägtes Münzgeld. So etwas wird bei vielen kommunalen Gebäuden gemacht, dann verschwinden die Kapseln aber hinter Steinen. Im Fall des Bürgerhauses hingegen soll man die Zeitkapsel hinter einer Glasscheibe in der Wand sehen können.