Härke-Brauerei schließt noch dieses Jahr Schwierige gesamtwirtschaftliche Lage – Braubetrieb soll in Einbeck fortgesetzt werden
Peine. Die Braumanufaktur Härke GmbH in Peine schließt zum Jahresende. Als Grund führt Geschäftsführer Martin Deutsch die mangelnde Wirtschaftlichkeit an, die der Brauerei ihre rentable Geschäftsgrundlage entziehe. „Es schmerzt, diesen ehemaligen Familienbetrieb zu schließen“, sagt Deutsch. Die Marke und Härke-Biere sollen allerdings erhalten bleiben.Deutlich rückläufige Absatzzahlen und massiv gestiegene Herstellungskosten zwingen laut Deutsch das Unternehmen zu diesem Schritt. Im Vergleich zu 2019 sei die Biermenge der Härke-Biere um ein Viertel geschrumpft. Das bedeutet auch, dass das Produktionsvolumen weggebrochen ist, für das das Sudhaus mindestens ausgelegt ist. Einerseits wisse Deutsch, wie beliebt die Härke-Biere in Peine und Umgebung sind. Andererseits würden die Menschen überall weniger Geld ausgeben, weil die Wirtschaftslage unsicher sei. Die aufgrund des Ukraine-Kriegs gestiegenen Kosten für Roh- und Betriebsstoffe würden hier maßgeblich ins Gewicht fallen.Bei der Braumanufaktur Härke handelt es sich um ein Unternehmen der Einbecker Brauhaus AG, deren Vorstand Martin Deutsch ebenfalls ist. Dass der Standort Peine nun schließen muss, sei „der schwärzeste Tag in meinen achteinhalb Jahren in Einbeck“, sagt Deutsch, der selbst Brauer und Mälzer gelernt hat. Seit 2011 füllt das Einbecker Brauhaus bereits die Härke-Biere ab und betreibt die Logistik. „Die Marke Härke hat den höchsten Fassbieranteil all unserer Marken in der Gastronomie“, betont Deutsch. Der Peiner Braumeister Nils Schiemann soll auch künftig die Härke-Bierrezeptur verantworten. Im Einbecker Sudhaus soll Härke ab 2024 in vollem Umfang weiter gebraut werden, erklärt Deutsch. Am Bier selbst werde sich kaum etwas ändern, sagt Deutsch. Einzige Änderung sei neben dem Brauerei-Standort das verwendete Wasser. Dieses kommt für Härke bislang aus dem Harz, künftig soll es aus dem Solling kommen. Da es sich aber in beiden Fällen um weiches Wasser handele, dürfte kaum ein Unterschied zu schmecken sein, so Deutsch. .Erhalten bleiben sollen auch das Hoffest und das Härke-Sponsoring in der Region. Sieben Beschäftigte seien von der Schließung in Peine betroffen, drei von ihnen würden schon seit Jahrzehnten in der Brauerei in Peine arbeiten. Auch der Industriekomplex am Werderpark soll erhalten bleiben und zum „Härke-Quartier“ umgenutzt werden.