Im Peiner Klinikum will man das Infektionsgeschehen beobachten und gegebenenfalls reagieren. „Es kann in einigen Bereichen des Klinikums auch wieder eine Maskenpflicht wegen Atemwegserkrankungen geben“, so die Sprecherin des Klinikums, Sarah Weil-Pütsch. Davon unabhängig würden natürlich Covid- und Influenza-Patienten isoliert, und die Mitarbeiter tragen in diesem Zimmern sowie im OP und in anderen Bereichen Maske.
Im Philipp-Spitta-Seniorenzentrum am Windmühlendamm in Peine gibt es zurzeit keine Vorgaben hinsichtlich des Masketragens für Mitarbeiter und Besucher. „Wir behandeln das Corona-Virus wie eine normale Erkältungskrankheit“, sagt Leiterin Petra Brammer. Nichtsdestotrotz könne jeder mithelfen, eine Ausbreitung zu verhindern. „Wenn jemand freiwillig Maske trägt, ist das natürlich zu begrüßen, aber es ist jedem selbst überlassen“, so die Leiterin.
Corona gehöre nun zum normalen Alltag. „Es wird auch nicht mehr getestet – die Tests werden ja auch nicht mehr bezahlt“, schildert Brammer. Wenn bei einem Bewohner oder einer Bewohnerin eine Corona-Infektion festgestellt werde, sei das eher eine Zufallsdiagnose. „Die Mitarbeiter arbeiten dann im Zimmer der Betroffenen mit Maske, und wir reduzieren die Kontakte“, erklärt Brammer. „Aber der Bewohner muss auch mitmachen, zwingen können wir ihn nicht.“
Im Herbst und Winter sei von einer Zunahme der Atemwegsinfekte durch Grippeviren, Coronaviren und RS-Viren auszugehen, sagt Dr. Friedrich Scheibe, Kreisvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung und praktizierender Hausarzt in Groß Bülten. „Bei Infektionsausbrüchen und Aufenthalt in Innenräumen, insbesondere mit Menschenansammlungen, liegt es in der Selbstverantwortung des Einzelnen, eine Maske zu tragen, um sich und andere zu schützen. Unsere Patienten haben dafür ein sicheres Gespür, eine Verpflichtung zum Maskentragen sollte nicht erfolgen.“Auf freiwilliger Basis sei das Tragen von Masken erwünscht, besonders dann, wenn Patienten mit einer akuten Atemwegsinfektion in die Praxis kommen, um die Mitmenschen zu schützen, erklärt Scheibe. Das Gleiche gelte bei ansteigendem Infektionsgeschehen bei Kontakt mit Risikopatienten in Arztpraxen, Krankenhäusern und Altenheimen.
„Die Infektionssprechstunde hat sich in unserer Praxis bewährt. Sie ist in unserer Praxis in einem festen Zeitrahmen etabliert und wird fortgeführt“, berichtet Scheibe. „Dadurch möchten wir gerade im Winter eine Weitergabe der Infektionen in der Praxis verhindern. Die Wartezeit hat sich dadurch nicht verändert.“
„In bestimmten Situationen aus Rücksicht auf andere freiwillig eine Maske zu tragen, finde ich gut“, sagt Dr. Christian Pabst, Peiner Allgemeinmediziner und Vorsitzender des Ärztevereins. Dies habe er auch bei Patienten in seiner Praxis beobachtet. So könnten Risikogruppen vor Atemwegsinfekten geschützt werden. Eine Maskenpflicht hält Pabst nicht für notwendig. „Wir haben eine hohe Immunisierungsrate und der Schutz vor einer schweren Erkrankung mit Covid ist sehr gut.“ Eine gesonderte Infektionssprechstunde gebe es nicht. „Sollte jemand einen positiven Schnelltest gemacht haben, legen wir den Termin ans Ende der Sprechstunde“, schildert Pabst. Im Herbst steigen die Infektionszahlen ohnehin, mit übermäßigen Problemen bei der Wartezeit rechne er aber nicht.„In unserer Schule ist Covid-19 zurzeit kein wichtiges Thema“, sagt Manfred Filsinger, Leiter des Peiner Ratsgymnasiums. Weder Schülerinnen und Schüler noch Lehrkräfte würden Masken tragen, um sich selbst zu schützen, was ihnen selbstverständlich frei stehe. „Seitens der Schulleitung äußern wir keine generelle Empfehlung, in welchen Situationen das Tragen der Maske anzuraten ist. Eine Ausnahme könnte sich allerdings durch den Umstand ergeben, dass wir schwangere Lehrerinnen im Kollegium haben“, erklärt Filsinger. „Hier kann ich mir vorstellen, dass wir aus Gründen der Fürsorge eine Lerngruppe bitten, im Unterricht einer schwangeren Lehrerin zeitweise Maske zu tragen.“