Am Montag hatte ein 60 Meter hoher Schwimmkran mit einer maximalen Traglast von 300 Tonnen das leck geschlagene Schubboot zunächst angehoben und auf einen sogenannten Prahm gesetzt – ein Wasserfahrzeug ohne Antrieb, das für den Transport eingesetzt wird. Klaus Ripphahn, Sprecher des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal, sagt: „Die Schlosser haben am Montag mit dem Schweißen der Lecks begonnen, aber mit Einsetzen der Dunkelheit die Arbeit beendet. Am Dienstagmorgen ging es weiter.“
Als die Lecks wieder verschlossen waren, hat man das Schiff ins Wasser gelassen. Dann wurde es von einem anderen Schubboot von Mehrum zur Reparatur nach Genthin (Sachsen-Anhalt) transportiert. „Dort überprüften Experten dann noch einmal das gesamte Schiff auf seine Fahrtüchtigkeit“, so Ripphahn. Der riesige Kran konnte wieder abgebaut und abtransportiert werden, der Kanal wurde wieder freigegeben.
Das Binnenschiff, bestehend aus einem Schubboot und zwei mit Containern beladenen Schubleichtern, war am 13. September aus noch unbekannter Ursache gegen die Spundwand des Mittellandkanals gestoßen. Es war auf dem Weg zum Braunschweiger Hafen, schlug leck und Wasser drang in den Maschinenraum ein.
Die alarmierten Feuerwehrkräfte versuchten zwar, das Wasser abzupumpen, ein Sinken des Schubboots konnten sie aber nicht verhindern. Sie legten Ölsperren auf dem Kanal, um eine Ausbreitung des austretenden Dieselkraftstoffs zu verhindern.
Der Mittellandkanal musste zeitweise für den Schiffverkehr gesperrt bleiben. Bei dem Unglück blieben die beiden Schubleichter unbeschädigt, ebenso die Container, die das Schiff geladen hatte. Sie wurden bereits abtransportiert.
Ein Versuch, die Lecks des Schubboots von Tauchern abdichten zu lassen, schlug fehl. Am Wochenende versuchte man dann, das gesunkene Schiff mit sogenannten Hebesäcken zu bergen. Diese werden mit Luft gefüllt und sorgen für Auftrieb.
„Aber auch das ist nicht geglückt“, so Ripphahn. Daraufhin hat man den riesigen Schwimmkran angefordert, der schließlich an der Unglücksstelle das beschädigte Schiff aus dem Wasser gehoben hat. Erst so wurde die Reparatur des Schubboots möglich.