Ob der Zeitplan bis zum kommenden Frühjahr eingehalten werden kann, hänge in erster Linie vom Wetter ab, sagt der Eigentümer. Der Winter stehe ja quasi schon vor der Tür, auch wenn es nicht danach aussieht. Darum sollen bei den Gebäuden vor dem Wintereinbruch die Dächer gesichert und Fenster eingebaut sein. „Auch wenn es draußen Minusgrade sind, kann man dann drinnen weitermachen“, sagt Betker.
Die Keller seien bereits jetzt alle fertiggestellt. Bei der Eckbebauung, dem Haus A, habe man einen sogenannten Verbau setzen müssen, erklärt der Eigentümer. Dabei handelte es sich um eine provisorische Absicherung, die verhinderte, dass der beim Kellerbau entstandene Aushub nicht auf die Straße rutschte. „Das war eine sehr aufwendige Sache.“ Das Erdgeschoss von Haus E, das sich an der Peiner Straße neben dem Raiffeisen-Markt befindet, ist ebenfalls bereits fertig. Bald soll die Dachgeschoss-Decke folgen, anschließend der Dachstuhl, sagt Betker.
Eine buchstäblich spannende Sache steht voraussichtlich im Oktober oder November an: Dann werde ein tonnenschwerer Trafo angeliefert. Dieser wandele Mittelspannung in Niederspannung um, erklärt Betker. Also den Strom, der von außen zum Redecke-Areal kommt und dort die Häuser versorgt. Zwar sollen die Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, doch die könnten nicht zu jeder Zeit die gesamte nötige Energie liefern, schildert der Eigentümer. „Alles, was nicht lokal an Strom erzeugt werden kann, wird von außen bezogen. Es dient der Versorgungssicherheit.“
Auf dem Gelände wird außerdem weiterhin das Redecke-Gasthaus kernsaniert. Es ist das einzige alte Gebäude auf dem Grundstück, das nicht abgerissen wurde. Im vorderen Bereich der alten Gaststätte soll ein Café entstehen, dahinter soll Platz für Nahwärme-Technik sein.
Schon 2016 gab es erste Überlegungen, was mit der Bebauung auf dem Redecke-Areal geschehen soll. Betker kalkulierte 2019 noch mit gesamten Baukosten in Höhe von 18 Millionen Euro. In der Zwischenzeit stiegen aber Material- und Energiekosten deutlich, was sich auch auf das Projekt „Am Pfarrgarten“ auswirkt. Betker schätzt, dass die Kosten letztendlich 20 Prozent über der Kalkulation von 2019 liegen werden.