Das war bei der Eröffnung deutlich zu sehen: Mehrere Hundert Menschen nahmen daran teil. Die meisten von ihnen kamen passend zum Anlass mit Fahrrädern. „Ich habe selten bei einem solchen Anlass so einen Zuspruch seitens der Bürgerinnen und Bürger erlebt“, berichtet Oliver Völkening, Sprecher der Gemeinde Edemissen. Als „Volksfeststimmung“ beschreibt er die Atmosphäre an der Ersebrücke.
Die Anwesenden konnten zum Selbstkostenpreis Bratwurst und Getränke erwerben. Dies sei, laut Günter Meyer, Oberbürgermeister von Wipshausen, ein Dankeschön für das jahrzehntelange Warten auf die Umsetzung des Projektes. Das Highlight der Veranstaltung bildete schließlich das Durchschneiden des roten Bandes durch die Bürgermeister der vier angrenzenden Ortschaften. Sie durften das rote Band gemeinsam durchschneiden. „Auf diesen Moment habe ich so viele Jahre gewartet“, sagt Meyer stolz.
Bei dem Radweg handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Niedersächsischen Landesamt für Straßenbau Wolfenbüttel und der Gemeinde Edemissen. Bei der Planung war vor allem der Bau einer Brücke über die Erse besonders herausfordernd. Infolge der Inflation und des Ukraine-Krieges verdoppelten sich zudem die Baukosten für den Radweg. Daher übernahm das Land Niedersachsen nach langen Verhandlungen zwei Drittel statt – wie zunächst vereinbart – nur die Hälfte der gesamten Kosten.
„Man darf nicht locker lassen. Irgendwann kocht man alle weich“, erzählt Meyer lachend. Zuvor mussten die Radfahrerinnen und Radfahrer entweder durch die Feldmark oder entlang der viel befahrenen Straße fahren. Das war vor allem für die Schulkinder, die von Wipshausen nach Edemissen gelangen mussten, nicht ungefährlich.
„Die vielen fröhlichen Menschen, die bei der Eröffnung dabei gewesen sind, zeigen, wie wichtig der Schritt war“, ist sich der Ortsvorsteher von Alvesse, Sören Stolte, sicher. Mit 770 Metern ist die Strecke so lang wie ein Handballfeld. Bei einer Breite von 2,50 Metern könnten sogar zwei große Lastenräder nebeneinander fahren. „Die Kinder können nun sicher zur Grundschule gelangen, und die beiden Ortschaften Alvesse und Wipshausen wachsen dadurch enger zusammen“, betont Stolte die Bedeutung des neuen Radwegs. „Auch für uns Ältere ist es schöner, auf dem Radweg als auf der viel befahrenen Straße zu fahren“, ergänzt Günter Krille, Oberbürgermeister von Alvesse, Rietze und Voigtholz-Ahlemissen. Meyer hält am Ende der Veranstaltung fest: „Wir gehen heute alle als Sieger vom Platz.“