Schamanin Martina Achilles, wohnhaft in Wipshausen, segnete den Schulwald bei Groß Ilsede, mit einem Trommelritual für Frieden, zur Unterstützung der Menschen, Erde und Zukunft: „Wenn keine Erde mehr da ist, verlieren wir auch uns“, gab die 56-Jährige zu bedenken.
Inga Heine von der Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft war beeindruckt: „Unser Besuch hat meiner Kollegin Gonhild Kunst und mir gezeigt, wie wichtig dieser Wald für die Schüler ist. Sie haben toll mitgearbeitet, erzählen stolz von ihrem Schulwald, und wie sie für 17 Minuten der Trommel gelauscht haben, zeigt die beruhigende Wirkung, die im stressigen Alltag so oft fehlt.“
Auch ein Insektenhotel wurde an dem Tag im Groß Ilseder Schulwald aufgestellt, das die Schülerinnen und Schüler der Förderschule Ilseder Hütte zuvor unter der Leitung ihres Lehrers Steffen Schrader in der Schule gebaut hatten. Dort soll es verschiedene Zimmer für Marienkäfer, Florfliegen und Schmetterlinge geben. Die 15-jährige Schülerin Frederike hatte besonders Spaß an den Bauarbeiten, da sie sich für Physik interessiere und „sie so etwas für die Tiere tun können“.
Im Ostteil des Schulwaldes konnten die Besucher eine Käferburg bestaunen, die die Schüler innerhalb der Wald-AG in einem halben Jahr angelegt haben. Der 13-jährige Fynn-Luca (13 Jahre) erklärte, dass sie zuerst Stöcke gesammelt, dann ein großes Loch gegraben und schließlich die Hölzer dort aufgebaut haben. Sitzhöcker aus Strohballen rundherum machen diese Station komplett und laden nun zum Unterricht in der Natur ein.
Die Förderschule Ilseder Hütte und die Realschule Groß Ilsede pflegen seit 2022 gemeinsam den Schulwald. Im November 2022 pflanzten Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen mit Unterstützung einiger Eltern fleißig etwa. 5200 Bäume und Sträucher auf einer ein Hektar großen Fläche. Im Februar 2023 kamen noch Obstbäume hinzu. Feldahorn, Stieleiche und Elsbeere, die auch in Zeiten des Klimawandels Erfolg versprechen, gedeihen südlich von Ilsede. Und das Projekt geht weiter: Die Ackerfläche wurde den Schulen für 30 Jahre vom Kreis Peine zur Verfügung gestellt. In Zukunft kann dort Unterricht in einem grünen Klassenzimmer stattfinden. „In acht Jahren soll es ein richtiger Wald sein. Dann kann auch der Zaun, den es bisher aus Schutz vor Wildverbiss gibt, weggenommen werden“, sagt Corinne Ahrens, Lehrerin der Förderschule Ilseder Hütte. Auch die Astrid-Lindgren-Schule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, in Groß Ilsede habe laut Ahrens Interesse bekundet, sich dem Schulwald-Projekt anzuschließen.
Zum Hintergrund: Der Besuch privater Gärten ist Markenkern der Offenen Pforte im Landkreis Peine. Die Ehrenamtlichen der Offenen Pforte haben sich dazu entschlossen, das Angebot dieser langjährig gewachsenen und inzwischen gut etablierten Veranstaltungsreihe zu erweitern und gemeinsam mit der Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft, der Kreisvolkshochschule, Imke Grotewold und der Klimaschutzagentur Landkreis Peine ein Netzwerk zu gründen. Übergeordnetes Ziel dieses Netzwerkes ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu einer naturnahen Zukunftsgestaltung zu ermutigen.