„Ich freue mich über die Möglichkeit, mir Kunst in unterschiedlichen Geschäften anzusehen. Auf der Kunst- und Kulturmeile war ich schon öfter unterwegs und als Kunst-Stammkundin bin ich auch regelmäßig bei den Offenen Ateliers dabei“, betont die Peinerin Monika Roden.
Dem konnte Ingrid Hoyer nur beipflichten. Auch sie hatte die Veranstaltung in den vergangenen Jahren häufig besucht. „Es ist eine schöne Idee, Kunst für alle beim Einkaufsbummel zugänglich zu machen“, sagte sie.
Die Peiner Geschäftsleute waren schon im Vorfeld angetan von der Idee, Werke örtlicher Künstler in ihren Läden auszustellen. „Es waren fast mehr Anfragen von Geschäften als Künstler, die ausstellen wollten“, erklärte Organisatorin Britta Ahrens, die selbst gemeinsam mit Teppichkünstler Fritz Lutz in der City-Galerie ausstellte. Dort gab es auch verschiedene musikalische Angebote und Aktionen für Kinder wie Schminken.
Einige Passanten vermissten allerdings die Junge Kunst in der City-Galerie. Bei früheren Kunstmeilen hatten dort immer Nachwuchskünstler unter 20 Jahren ihre Arbeiten ausgestellt. „Die Szene bröckelt leider weg, was aber auch daran liegt, dass es in Peine keine Kunstschule oder sonstige Förderung gibt“, bedauerte Ahrens. Zum allerersten Mal als Ausstellungsort dabei war der Concept-Store Flair, den Inhaberin Katharina Herrde erst vor kurzem an der Lindestraße eröffnet hatte. Dort zeigte Cordula Heimburg ihre Werke. „Ich finde es fantastisch, dass so etwas angeboten wird. Als ich gefragt wurde, ob ich mitmache, habe ich sofort zugestimmt“, bekräftigt Herrde.
Das Duo Madifil zeigte seine Bilder in den großen Schaufenstern der Peiner Blütenmanufaktur am historischen Marktplatz. „Vor Corona waren wir schon mal Ausstellungsort und dieses Jahr bin ich gerne wieder dabei. Es ist eine schöne Aktion, den Schaufensterbummel und Einkauf mit dem Anschauen von Bildern zu verbinden. Toll fände ich auch einen Karikaturenzeichner, der in der City unterwegs ist“, regte Inhaberin Svenja Alber für nächstes Jahr an.
In der Fußgängerzone war aus vielen Geschäften Musik zu hören. So klang aus „Georgs Insel“ akustischer Punk von The D, während Michael Rohrbeck bei „Engbers“ auch schon mal freche Kinderlieder anstimmte und es im „Schwan“ musikalischen „Kräuterquark“ gab.
„Die Organisation läuft reibungslos und von allen Teilnehmenden hört man Positives“, berichtet Noreen Klöpper von Peine Marketing. Eine positive Bilanz zum verkaufsoffenen Sonntag zieht auch Gildemeister Jan Philip Colberg. „Der Tag war sehr erfolgreich. Die Leute waren gut gelaunt. Die Innenstadt war voll.“ Schon mittags bummelten zahlreiche Passanten durch die Fuzo. Sonniges Wetter und milde Temperaturen bescherten den Gastronomen noch einmal volle Tische im Außenbereich. Lange Schlangen bildeten sich bei den Aktionen wie Kinderschminken in der City-Galerie. Gefragt war bei den Besuchern auch ein Schnappschuss mit den Ghostbusters samt Auto oder den Mandalorians, die bei Eulies gastierten.
In den Geschäften waren ebenfalls viele Schnäppchenjäger unterwegs. Bei Thalia wurde an allen Aufstellern und Regalen gestöbert. „Es ist seit Öffnung der Bär los. Viele wollen Karten für das Konzert des St. Urban Gospelchores kaufen, aber auch Kinderbücher sind gefragt und Belletristik für den Herbst. Persönlich kann ich den neuen Roman von Ken Follett „Die Waffen des Lichts“ oder auch das Buch „Heimwärts“ von Kate Morton für lange Leseabende empfehlen“, sagte Filialleiterin Sabine Künnecke. Trotz Sonne waren zudem schon Wintersachen sehr gefragt bei den Kunden. „Bei uns ist richtig viel los, viele schauen nach Winterjacken oder kuschligen Pullovern. Die Herbst- und Wintermode ist dieses Jahr vielfältig. Gedeckte und kräftige Farben sind im Trend. Mit dem offenen Sonntag sind wir sehr zufrieden, allerdings ist es schade, dass sich sehr viel am historischen Marktplatz abspielt. Ich würde mir mehr Aktionen in unserer Ecke wünschen“, meint Viola Faupel, Filialleiterin bei Cecil.