Die Initiative „Soßmarer Foodsaving“, also Lebensmittel-Sicherung, entstand aus einer einfachen Idee: „Es wird so viel Essen weggeworfen, weil zum Beispiel bei einer Obstkiste eine Mandarine nicht mehr gut ist oder weil sich das Mindesthaltbarkeitsdatum dem Ende nähert“, sagt Birgit Trusch, die zusammen mit Fesser die ursprüngliche Idee hatte. An mehreren festen Tagen in der Woche werden Supermärkte angefahren. Dann wird das Essen in dem alten Möbelhaus ausgestellt.
Wenn besonders viele Spenden von einer Sorte kommen, veranstalten die Frauen ein besonderes Essen: „Wir hatten beispielsweise sehr viele Eier bekommen und haben ein Eierfrühstück veranstaltet“, berichtet Hannelore Porath, die den wichtigsten Aspekt des Projekts vorstellt: „Die Nachhaltigkeit steht an erster Stelle. Selbst wenn wir die Lebensmittel nicht loswerden, geben wir sie rechtzeitig weiter, dass Tiere damit gefüttert werden können. Es ist ein Kreislauf“. Im Vorraum befindet sich eine lange Theke, ein Esstisch mit zehn Sitzplätzen sowie ein Sofa und mehrere Sessel mit einem kleinen Beistelltisch. „Der Vorraum ist eine Art Begegnungsstätte. Die Leute können sich hier auch einfach nur aufhalten. Es gibt Kaffee und etwas Kuchen“, so Porath.
Im hinteren Bereich befinden sich die Lebensmittel. Vorne liegt das Obst und Gemüse, dahinter steht ein Brotregal, wie man es aus einem Supermarkt kennt. In einem weiteren Raum befindet sich ein Kühlschrank und die Auslage für Eier oder auch eine Garderobe mit Kleidung. „Die Finanzierung läuft über Spenden. Das kann aber alles sein. Es können auch Sachen gegeneinander getauscht werden. Manche Leute bringen Kleidung und nehmen dafür etwas zu essen mit“, erklärt sie.
Der Anfang ist gemacht, und die Initiative findet immer mehr Anklang: „Es kommen immer mehr Leute zu uns. Manche kommen regelmäßig, andere besuchen uns nur. Trotzdem suchen wir weitere Märkte oder beispielsweise Tankstellen“, sagt Birgit Trusch. Für eine größere Reichweite sind die Frauen auf Facebook und Instagram aktiv oder auf kommenden Veranstaltungen: „Wir sind mit einem Stand beim lebendigen Adventskalender in Soßmar und bieten Schmalzkuchen und Suppe an. Dort kann sich jeder über uns informieren“, betont Hannelore Porath.