Massive Kritik am Ausgabeverhalten der Verwaltung und des Rates habe es aus der Bürgerschaft Edemissens gegeben, behauptet Gemba in seinem Schreiben an den Landesrechungshof. Doch die Ratsmehrheit habe sich davon völlig unbeeindruckt gezeigt und lasse das „nicht nachhaltige, ökonomisch, sozial und ökologisch unnütze Projekt“ weiterlaufen, heißt es darin.
Nun sei es an der Zeit, dass dem ein Ende gesetzt werde, meint Gemba – und setzt auf ein Einschreiten der Finanzbehörde. Insbesondere dürfe es keine weiteren Zuschüsse des Landes geben. Im Zuge der Dorferneuerung hatte das Land einen Zuschuss in Höhe von 500.000 Euro für das Projekt gewährt.Die vor rund zwei Jahren für die Antragsstellung ermittelten Kosten für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses beliefen sich auf rund eine Million Euro. Allerdings sind die Kosten für den Neubau inklusive des bereits erfolgten Abrisses des alten Gebäudes nun auf rund 2,4 Millionen Euro gestiegen. Als Gründe nennt die Verwaltung gestiegene Preise für Material, Energie und Personal. Darüber habe die Verwaltung die Fraktionen informiert und im Verwaltungsausschuss am 1. und 26. Juni 2023 beraten (PAZ berichtete).Ein Antrag Gembas, mit dem Ziel das Projekt auszusetzen, sei von der Politik abgelehnt worden. Der Bürgermeister habe zudem Ratsmitglieder und Öffentlichkeit über den Sachstand zum Dorfgemeinschaftshaus informiert. Darüber hinaus seien durch die Verwaltung bereits unabhängig vom Antrag Gembas Vorgänge zur Kosteneinsparung eingeleitet worden.
Ratsherr Gemba meint, das Dorfgemeinschaftshaus hätte kostengünstiger saniert werden können. Die Verwaltung widerum betont, dass das Gebäude einsturzgefährdet gewesen sei. Gemba indessen sieht Steuergeld verschwendet, das nun an anderer Stelle fehle. Und das macht er auch in einem Flyer deutlich, den er an die Edemisser Haushalte verteilen will. „Werden jetzt etwa Steuern und Abgaben erhöht?“, fragt er darin und fordert gleichzeitig im Namen der Freien Wähler mehr Beachtung von Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Notwendigkeit. Denn so, findet Gemba, könne es nicht weitergehen.