„Freitagabend bin ich mit Freunden zusammen nach staureicher Fahrt im Hotel am Flughafen angekommen. Samstagfrüh ging es dann in einem vollgestopften Bus zum Olympiastadion. Dort habe ich schon Freunde getroffen, die ich von anderen Läufen kannte. Die Anmeldung war gut organisiert. Im Anschluss haben wir uns noch auf der Läufermesse in den Sporthallen am Stadion umgesehen“, berichtet Deutsch. Später ging es in die Innenstadt der Metropole, um auch dort ein bisschen Atmosphäre zu schnuppern und sich für die Herausforderungen des folgenden Tages zu stärken.
„Wir haben die niederländische Spezialität ,Stroopwaffel’ probiert. Das sind dünne Waffeln, die mit Zuckerrübensirup und Karamell gefüllt sind. Abends gab es ganz klassisch Nudeln, um die Kohlenhydrat-Depots aufzufüllen“, sagt die 42-jährige Pastorin.
Sonntagfrüh wurde es dann ernst: Zunächst ging es erneut mit dem Bus zum Stadion, wo zunächst der Startschuss für die Spitzenläufer fiel, die die mehr als 42 Kilometer in rund zwei Stunden absolvierten. Deutsch startete gemeinsam mit einer Freundin etwas später und machte sich bei kühlem, aber trockenem Wetter auf die Runde durch die Stadt. Das Wetter hielt einigermaßen. Nur ein Schauer sorgte zwischendrin für Wasser von oben.
„Die Stimmung, die die Zuschauer an der Strecke verbreiteten, war super. Es gab viel Musik und sowohl an der Straße als auch auf den Grachten feierten die Leute uns Läufer. Das war sehr motivierend“, erinnert sich Deutsch. Leider sei die Strecke für die große Anzahl Läufer aber sehr eng abgezäunt gewesen, sodass es immer wieder zu Kollisionen gekommen sei. Bei Kilometer acht erwischte es auch die Pastorin: Ein verstauchtes Handgelenk war die Folge.
„Ich konnte aber weiterlaufen und war sehr froh darüber. Mein Ziel war es, die 42,2 Kilometer in viereinhalb Stunden zu laufen. Als ich im Stadion direkt nach dem Finish von meinem Trainer Stefan Heinrichsmeier angerufen wurde, war ich total baff, als er meinte: „Vier Stunden und 19 Minuten – du Rakete““, schildert sie diesen Moment. Nach dem ersten Marathon in Hamburg im Frühjahr war das eine neue Bestzeit für die passionierte Läuferin. Gefeiert wurde später im indischen Restaurant und auf dem Hotelzimmer mit Chips und Waffeln, um die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen.
Winterpause ist jetzt noch nicht angesagt: Im November steht für Katrin Deutsch ein Ultra-Marathon in Bottrop auf dem Programm.