In den 1990er-Jahren wurden im Zuge der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ groß angelegte Bauprojekte für Verkehrsverbindungen zwischen Ost- und Westdeutschland geplant. Ein Teil davon war der sechsstreifige Ausbau der A2 zwischen Lehrte und Helmstedt. Dieser Ausbau wurde 1996 begonnen und Anfang der 2000er-Jahre fertiggestellt.
Probleme gab es dabei auf dem Brücken-Bauwerk bei Lehrte. „Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten war eine Verbreiterung nicht möglich. Abriss und Neubau kamen aber auch nicht in Frage, da das Bauwerk relativ neu und die Substanz sehr gut war“, erklärt Mirko Bertram, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes. „Also entschied man sich, den sechsstreifigen Ausbau um die vorhandene Substanz herumzubauen, was einen zweistelligen Millionenbetrag einsparte.“
Doch so waren die drei Fahrstreifen in Richtung Berlin nur zu realisieren, indem die äußere Spur auf die Richtungsfahrbahn Dortmund gelegt wurde. Daher existieren dort bis heute die damalige Mittelstreifenüberfahrt und die Leitplanke. „In Fahrtrichtung Dortmund gab es mehr Spielraum, sodass der weitere Ausbau hier durchgeführt werden konnte“, so Bertram.
Theoretisch wäre ein Rückbau der Aufteilung möglich, in der Praxis aber nur bei einer grundhaften Erneuerung des Bauwerks umsetzbar. „Eine solche ist derzeit nicht geplant“, so der Sprecher.
Doch trotz der etwas kurios anmutenden Verkehrsführung: Ein Unfallschwerpunkt ergebe sich dadurch nicht, teilt die Autobahn GmbH mit. Die Teilung der Fahrbahn werde frühzeitig angekündigt sowie durch Beschilderung und Fahrbahnmarkierungen verdeutlicht. Dass es sich bei der Stelle nicht um einen Unfallschwerpunkt handelt, bestätigt auch das Polizeikommissariat Hannover. Dort wurden in den vergangenen fünf Jahren lediglich zwei Verkehrsunfälle verzeichnet, bei denen ein Fehler beim Fahrstreifenwechsel die Hauptunfallursache war.