Gerade in der Zeit über die Feiertage und in den Weihnachtsferien würden traditionsgemäß Fußballturniere aller Altersklassen stattfinden, führt Giere aus. Durch die Hallen-Schließung werde den Sportvereinen und den Akteuren die Gelegenheit zum sportlichen Wettbewerb und zum Austausch untereinander genommen. „Nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie ist es wichtig, den sozialen Zusammenhalt wieder zu festigen“, betont Giere.
In Edemissen hatte der TSV nach Angaben des Christdemokraten bereits Anfang August über den Kreissportbund die Durchführung eines Herren- und eines Jugendfußballturniers beantragt. Beide hätten eine lange Tradition. Erst Ende Oktober sei dann plötzlich die Mitteilung über die Hallensperrung gekommen. Bereits erfolgte Absprachen seien jetzt hinfällig. Dieser sehr lange Zeitraum von der Antragstellung bis zur erfolgten Sperrung sei für die ehrenamtlich Tätigen im Verein nicht nachvollziehbar und „ein Schlag ins Gesicht“, kritisiert Giere.
Kritik an der Entscheidung kommt auch vom FDP-Kreisverband Peine. Als Grund für die Schließungen würden Einsparungen bei der Beheizung der Anlagen genannt. „Die FDP hat beim Landrat angefragt, wie viel haushaltsrelevante Mittel durch diese Maßnahme eingespart werden könnten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreisverbandes. Die Sporthallen würden gerade während der Weihnachtsferien der sportlichen und gesellschaftlichen Betätigung dienen. Allein in Edemissen seien von dem Beschluss drei Veranstaltungen betroffen. „Sollten sich durch die Schließung keine hausrelevanten Mittel einsparen lassen, fordert die FDP Peine das Offenhalten der Sportstätten im Landkreis.“
Dazu erklärt Fabian Laaß, Sprecher der Peiner Kreisverwaltung: Untersuchungen aus dem Vorjahr hätten ergeben, dass mit der Schließung der Sporthallen rund 20 Prozent an Energiekosten für diesen Zeitraum eingespart würden. „Daher erachten wir diese Schließung, die mit der Kreispolitik, der Stadt und den Gemeinden sowie dem Kreissportbund abgestimmt ist, im Hinblick auf die Energieeinsparpotenziale und die damit verbundenen Kostensenkungen als gerechtfertigt.“ Das Hochfahren der Temperaturen nach der Schließung werde im normalen Heizbetrieb erfolgen. „Die eingesparte Energie wird dementsprechend nicht durch ein Aufheizen unter Volllast hinterher wieder aufgebraucht.“
Die Spitzen der Kreistagsfraktionen von SPD, Grünen und CDU äußern Verständnis für den Unmut der Sportvereine, stellen sich aber hinter die Entscheidung des Landkreises, die so auch im Kreisausschuss befürwortet wurde.
„Der Kreishaushalt weist ein Defizit in Höhe von 34 Millionen Euro aus“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Frank Hoffmann. Die Kreisverwaltung und die Kommunalpolitik seien dabei, ein Haushaltssicherungskonzept zu erstellen. „Wir müssen bei allen freiwilligen Leistungen sparen, das betrifft auch viele andere Bereiche.“
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Stefanie Weigand, betont: Alle Vorschläge seien schmerzhaft und stellen Einschnitte in allen Bereichen dar. „Aber vor dem Hintergrund der Energiekrise kommen wir nicht umhin, abzuwägen und verantwortungsvoll zu handeln. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.“
Auch im vergangenen Jahr seien Sporthallen geschlossen gewesen, erinnert CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Kramer. „Wir wollen und müssen Energie und Kosten sparen, auch wenn es schwerfällt.“ Kramer sieht in einem Verzicht auf die Sporthallennutzung in den Ferien auch ein Zeichen der Solidarität.