Berlin will eine Magnetschwebebahn! 80 Millionen Euro soll die fünf bis sieben Kilometer lange Teststrecke kosten, die in zwei Jahren fertiggestellt sein könnte. Das war in der zurückliegenden Woche doch mal eine wirklich gute Nachricht. Ich bin davon total begeistert! Mit einer Einschränkung. Bedingt durch das Wort „Berlin“. Würde die Bahn in Duderstadt gebaut, dann könnte ich mir vorstellen, dass das irgendwie funktionieren könnte. Aber Berlin?! Da werden sich die Kosten erst einmal verzwanzigfachen und das Ding würde im Jahr 2097 eingeweiht. Dafür könnten dann auf den Schienen auch Flugzeuge landen. 2097 wird es wahrscheinlich auch Magnet-Skateboards geben, mit denen sich Berliner Freaks an die Bahn dranhängen und im Windschatten mitfahren. Und 2097 kommt der Berliner Senat auf die Idee, einen Weltraumbahnhof zu errichten. Woraufhin die Stuttgarter entscheiden: wir wollen auch einen Bahnhof für Raumschiffe! Aber wir bauen den unterirdisch. Stuttgart 2121. Entgegnung aus Berlin: unterirdischer als bei uns geht es nirgendwo! Im Jahre 2202 werden beide Weltraumbahnhöfe fertig und sind mit einer Magnetschwebebahn verbunden, die allerdings erst 100 Jahre später ihren Betrieb aufnehmen kann. Fachkräftemangel! Die Eröffnung findet vor dem Brandenburger Tor statt, von dem zur Feier des Tages die Klimakleber abgenommen wurden, die dort seit einem halben Jahrhundert hafteten. Im Publikum geht zur Finanzierung des Ganzen der Hut rum. Aber wissen Sie was? Ich mag Berlin trotzdem! Matthias Brodowy