Das entsprechende Gebäude verfügt über drei Wohneinheiten zu je 75 Quadratmetern. Für die Sanierung sind 650.000 Euro einkalkuliert. Auf die Stadt Peine würden davon 217.000 Euro entfallen, der Rest soll aus den Fördertöpfen von Bund und Land kommen. Es lag am Rat, die Aufnahme in das Förderprogramm, die Bereitstellung des Eigenanteils und die Umsetzung in der Heinrichstraße 4 zu beschließen. Auf den Weg gebracht wurde dies mit großer Mehrheit, lediglich von der AfD gab es zwei Gegenstimmen.
Außerdem ging es im Rat um ein etwas ungewöhnliches Thema: einen geplanten Taubenschlag im Stadtgebiet. Wie in den meisten deutschen Städten gibt es auch in Peine zahlreiche wild lebende Tauben. Dies bringt Verschmutzungen mit sich, aus der Bevölkerung habe es deshalb bereits etliche Beschwerden gegeben, heißt es in einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Allein im Bereich der Nord-Süd-Brücke – Kreuzungsbereich Braunschweiger Straße, Osterstraße, Neue Straße und Jägerstraße – würden Zählungen darauf schließen lassen, dass sich dort regelmäßig 300 Tauben aufhalten.Der Tierschutzverein Peine möchte sich für eine nachhaltige Verbesserung einsetzen. Auswirken soll sich diese nicht nur auf die Lebensbedingungen der Stadttauben, sondern auch auf eine tierschutzgerechte Regulierung der Population. Dabei helfen soll ein Taubenschlag an der Osterstraße direkt an der Nord-Süd-Brücke. Dieser schaffe eine stabile und gesunde Taubenpopulation, sorge aber auch dafür, dass Straßen, Plätze und Gebäude deutlich weniger durch Taubenkot verschmutzt werden. Die einmaligen Investitionskosten belaufen sich laut Tierschutzverein auf etwa 27.700 Euro. Die Stadtverwaltung hat vorgeschlagen, sich mit maximal 6.000 Euro daran zu beteiligen. Abzüglich zweckgebundener Spenden und einer Förderung des Landes bliebe ein Restbetrag von 3.700 Euro, die vom Tierschutzverein zu stemmen sind.
Laufen soll das Projekt zunächst über drei Jahre, wobei nach zwei Jahren der Erfolg zu bewerten ist. Ratsherr Gerhard Bietz (CDU) merkte an, dass es in der Öffentlichkeit unterschiedliche Meinungen zum Thema Taubenschläge gebe. So gebe es auch Aussagen, dass das Konzept nicht funktioniere. Sicherlich sei das Thema nicht unumstritten, sagte Stadtrat Christian Axmann. Allerdings sei ein Konzept, wie es für Peine geplant ist, schon vor längerer Zeit beispielsweise auch am Braunschweiger Rathaus umgesetzt worden. „Wir haben uns eindringlich mit dem Thema beschäftigt“, betonte Axmann. Letztendlich wurde die Beteiligung an der Umsetzung mehrheitlich beschlossen.
Ein Punkt weiterer auf der Tagesordnung war der Bebauungsplan „Werderstraße/Schützenstraße/Gröpern/Pulverturmwall“ – oder kurz „Brauereiquartier“. Entstehen soll dieses auf dem Gelände der Härke-Brauerei, geplant sind durch Um- und Neubauten unter anderem neue Wohnungen, eine Seniorenwohnanlage, eine Kindertagesstätte, ein Hotel und Gastronomie. Der Beschluss des Bebauungsplans sei „ein wichtiger Zwischenpunkt bei der Innenstadtentwicklung“, wie Tarrey sagte. Ein entsprechender Aufstellungsbeschluss sei bereits im März 2022 gefasst und ein Nutzungskonzept entwickelt worden. Der jetzige Beschluss sorge für Planungssicherheit, zum Beispiel könnten Mietverträge ausgehandelt werden.Karl-Heinrich Belte (FW-PB) bemängelte, dass das Brauereiquartier kein geeigneter Ort für einen Kindergarten sei und er deswegen der Vorlage nicht zustimmen werde. Die innerstädtische Entwicklung sei seiner Ansicht nach „nicht aus einem Guss“. Tarrey entgegnete, das der entsprechende Interessent durchaus Pläne dafür habe, den Kindergarten zu integrieren. Beschlossen wurde der Bebauungsplan mehrheitlich mit zwei Gegenstimmen der FW-PB.