O Tannenbaum, o Tannenbaum: Was wäre das Fest der Liebe ohne Baum? Der Weihnachts- oder Christbaum ist das weltweit bekannteste Symbol des Weihnachtsfestes. Er hat seinen Ursprung wahrscheinlich in der heidnischen Tradition, sich zur Zeit der Wintersonnenwende sogenannte Wintermaien ins Haus zu holen. Diese grünen Zweige waren ein Zeichen des Lebens, sollten Wintergeister vertreiben und versprachen Schutz und Fruchtbarkeit.
Es ist für viele Menschen ein vertrautes Ritual: Gemeinsam mit der Familie oder Freunden den Weihnachtsbaum schmücken. Besonders in derzeitigen Krisenzeiten vermitteln Brauchtümer ein wohliges Gefühl von Geborgenheit und Beständigkeit, lassen Menschen näher zusammenrücken und besinnliche Stunden miteinander verbringen. Traditionell ist ein natürlicher Weihnachtsbaum der Klassiker. Ob für Garten, Terrasse oder den Innenraum – ein natürlicher Weihnachtsbaum ist für Umwelt und Klima die beste Wahl. Auch in diesem Jahr gebe es genügend erschwingliche Weihnachtsbäume in guten Qualitäten, betont der Verband natürlicher Weihnachtsbaum e.V. (VNWB). Er hat die wichtigsten Infos und Tipps zusammengestellt.
„Rund 2000 in Deutschland heimische Familienbetriebe kümmern sich hierzulande um einen naturschonenden Anbau“, betont Saskia Blümel, zweite Vorsitzende des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum e.V. Viele von ihnen erfüllen mit dem Naturbaum-Siegel strenge Kriterien, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Dazu gehören unter anderem das Anlegen von Blühflächen für Insekten und Nistmöglichkeiten für Vögel sowie der Einsatz alternativer Energien. Da Weihnachtsbäume für viele Jahre wachsen, entstehen auf den Flächen einzigartige Ökosysteme für seltene Tierarten. Durch Nachpflanzungen bleiben sie trotz regelmäßiger Ernte über viele Jahrzehnte erhalten.
Die Weihnachtsbaumerzeuger bieten den Haushalten trotz allgemein steigender Kosten zum Weihnachtsfest erschwingliche Bäume an. Branchenexperten nennen einen Laufmeterpreis für Nordmanntannen von 21 bis 27 Euro, für Blautannen von 12 bis 16 Euro und für Fichten von 9 bis 12 Euro.
Fünf Baumarten sind bei den Europäern besonders beliebt. Rund 80 Prozent der Käuferinnen und Käufer entscheiden sich für die Nordmanntanne. Sie wächst gerade und gleichmäßig wie im Bilderbuch und verliert auch nach Wochen im Wohnzimmer kaum Nadeln. Mit einem Marktanteil von 10 Prozent liegt die Blaufichte schon mit großem Abstand auf dem zweiten Platz, gefolgt von Rotfichte, Edeltanne und Schwarzkiefer.
Schon beim Kauf kann der Baum ständerfertig gemacht werden. Hierbei wird der Stamm etwas gekürzt, sodass eine frische Schnittfläche entsteht, die Wasser aufnehmen kann – ähnlich wie bei Schnittblumen. Dem Weihnachtsbaum tut ein schrittweiser Übergang vom Kalten ins Warme gut. Also besser nicht direkt nach dem Kauf ins beheizte Zimmer stellen, sondern ihn 24 Stunden in der Garage oder im Hausflur in einem Eimer mit kaltem Wasser aufbewahren. Sobald die Tanne oder Fichte im Zimmer steht, braucht sie weiterhin Wasser und sollte regelmäßig gegossen werden. Von Zusätzen wie Zucker rät der Verband ab.
Die größten Trends, die sich auch in Umfragen abzeichnen, sind der „Adventsbaum“ und der „Zweitbaum“. Zum einen werden die Bäume immer früher gekauft, was gerade bei der gut haltbaren Nordmanntanne kein Problem darstellt. Zum anderen geht der Trend dahin, sich einen Baum in den Garten oder auf den Balkon beziehunsgweise die Terrasse zu stellen. Ein weiterer Trend ist das „Plastikfasten“, also der vollkommene oder zumindest teilweise Verzicht auf Plastikprodukte. Das gilt auch für den Baum samt Schmuck, der aus Glas, Metall oder Produkten wie Trockenobst und Nüssen bestehen kann.
In puncto Ökobilanz, Kreislaufwirtschaft und Artenvielfalt ist dem natürlichen Weihnachtsbaum keiner gewachsen. Der Baum entzieht der Luft Kohlenstoffdioxid (CO2) und spaltet es durch Fotosynthese in Kohlenstoff und lebenswichtigen Sauerstoff. Den Kohlenstoff speichert er ab und nutzt ihn zum Wachstum. So filtert ein Hektar Weihnachtsbaumkultur während der üblichen zehn Jahre Standzeit bis zu 149 Tonnen CO2 aus der Luft und gibt ihr etwa 100 Tonnen Sauerstoff zurück. Wenn der Weihnachtsbaum nach dem Fest kompostiert oder verbrannt wird, gibt er nicht mehr CO2 ab als er gespeichert hatte.