„Wir haben uns dazu entschieden, die Ausstellung nicht klassisch chronologisch, sondern thematisch aufzubauen“, sagte Kurator Marcus Peter. Und so wird in acht Themenräumen ein jeweils anderer Blick auf die Stadt geworfen. „Kommen & Gehen“, „Wege & Grenzen“ oder „Essen & Trinken“ sind Beispiele für Überschriften dieser Kapitel, in denen die Geschichte vor allem aus der Sicht der Menschen, die in der Stadt lebten und leben, erzählt wird und die Konsequenzen der historischen Ereignisse für die Bewohner aufgezeigt werden.
Die Texte sind bewusst gut verständlich formuliert. „Verständlichkeit war uns wichtiger als eine Informationsfülle, wir wollen gezielt nicht nur ,Experten’ ansprechen, sondern jeden, der sich für die Stadtgeschichte interessiert, etwa auch jüngere Schüler oder Nicht-Muttersprachler“, erklärte Museums-Leiterin Dr. Doreen Götzky gegenüber der PAZ. Deshalb habe man mit dem Büro für leichte Sprache zusammengearbeitet. „Dieser Ansatz hat die Aktion Mensch so überzeugt, dass sie das Projekt gefördert hat“, freut sich Götzky und verriet, dass noch bis kurz vor der Eröffnung gewerkelt wurde, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Beleuchtet werde nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft. Und weil die ja noch nicht bekannt ist, haben sich die Macher der Ausstellung dazu etwas Besonderes einfallen lassen.
Es wird zur Interaktion eingeladen: An rund 40 Stellen befinden sich kleine Hörsymbole mit einem QR-Code. Hält man sein Smartphone daran, startet ein Hörbeitrag, in dem eine reale oder fiktive Person aus Peine aus der 800-jährigen Stadtgeschichte berichtet. Darunter finden sich bekannte Persönlichkeiten wie Sally Perel, aber auch unbekannte wie eine Frau, die beim Stadtbrand im 17. Jahrhundert ihr Hab und Gut verloren hat.
Für Kinder ab fünf Jahren gibt es ein spezielles Angebot: Sie können mit einem Lernstift auf Erkundungstour gehen und nach dem Eulensymbol suchen. „Bei jeder Eule gibt es eine Geschichte zu hören“, erklärte die Museumsleiterin. Außerdem gebe es viel zum Anfassen und Ausprobieren. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 2. Juni 2024, der Eintritt ist frei. Es wird empfohlen, ein Handy und Kopfhörer mitzubringen. Letztere können aber auch ausgeliehen werden.
Das Kreismuseum Peine an der Stederdorfer Straße 17 ist dienstags bis sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.