„Peine bewegt sich, was die Mieten der Ladenflächen angeht, im Mittelfeld, ist günstiger als Braunschweig, Gifhorn, Salzgitter und liegt leicht über Wolfenbüttel und Helmstedt“, betont Anja Barlen-Herbig, Geschäftsführerin von PeineMarketing. Je nach Lage und Größe der Ladenfläche müssten Peiner Geschäftsleute mit 5 Euro bis 20 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.
Die vielen Geschäftsschließungen fallen ganz besonders an der Breiten Straße in Peine auf. Fraglich ist derzeit, wie es in der Fußgängerzone aussieht, wenn auch das Schuhgeschäft Deichmann sowie die Drogerie Rossmann aus der Innenstadt planmäßig in die „Nordbebauung“ ins Lindenquartier umziehen.
Wie kann die Innenstadt wieder attraktiver werden? „Die Freizeitinteressen der Menschen haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Die meisten gehen heute nicht mehr „nur“ zum Einkaufen in die Innenstadt“, sagt Barlen-Herbig. Daher müssten sich die Innenstädte multifunktional entwickeln. Gemeint ist damit Bildung, medizinische Versorgung, soziale Einrichtungen sowie attraktive Erlebnisse in der Innenstadt anzubieten.
Die Ursachen für die Leerstände in der Innenstadt seien vielschichtig: Der Online-Handel mache dem stationären Handel das Leben schwer, Corona habe den Trend des Online-Handels verstärkt, berichtet Barlen-Herbig. „Ein weiterer Punkt ist auch der Fachkräftemangel“, betont die Chefin von PeineMarketing.
Doch was hilft um dem entgegenzuwirken? Geringere Mieten seien vor allem im Zusammenhang mit neuen Start-ups ausschlaggebend, die durch ein besonderes Sortiment oder kulturelle Konzepte in Leerständen die Neugierde auf einen Besuch der Peiner Innenstadt wecken würden. „Diese innovativen Ansätze erfordern gerade in der Anfangsphase ein wenig finanziellen Rückenwind“, weiß Barlen-Herbig.