Torsten Gutsmann, stellvertretender PTG-Betriebsratsvorsitzender, begrüßte die Teilnehmenden, die auch aus anderen Unternehmen der Branche angereist waren – unter anderem aus Ilsenburg von der Grobblech GmbH. „Wir haben es auch heute wieder geschafft, das Werk lahm zu legen. Ihr zeigt, dass ihr hinter den Forderungen der IG Metall steht. Wenn die Arbeitgeberseite nicht bereit ist, ein vernünftiges Angebot auf den Tisch zu legen, müssen wir unseren Forderungen Nachdruck verleihen und kämpfen“, rief er auf und wurde mit Applaus und Trillerpfeifen bestärkt.
Gewünscht sind seitens der Arbeitnehmer eine Erhöhung der Monatslöhne um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden, einschließlich der Übernahme der Auszubildenden.
„Die Arbeitgeber hatten in den zwei vergangenen Verhandlungen eine Entgelterhöhung von 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Zum Thema Arbeitszeit gab es bis jetzt in den Verhandlungen von Seiten der Arbeitgeber nur Ablehnung. Das kann nicht alles sein. Wir haben mehr verdient und sind richtig sauer über die Diskussion um die Quote der Altersteilzeit. Wir leisten schwere körperliche Arbeit“, bekräftigte Nils Knierim, Vertrauenskörperleiter Salzgitter Flachstahl. Er betonte, wie wichtig auch die Verkürzung der Arbeitszeit für die Beschäftigungssicherung sei. Man müsse die vorhandene Arbeit auf mehr Köpfe verteilen.
Dem schloss sich Matthias Wilhelm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine, an. Zudem sei es wichtig, dass die Beschäftigten von ihrem Einkommen leben könnten. „Sie erwarten völlig zu Recht einen Ausgleich für die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten und eine deutliche und dauerhafte Erhöhung der Einkommen. Das Angebot der Arbeitgeber spiegelt die ungewöhnliche Belastung der Beschäftigten durch die hohe Inflation nicht angemessen wider und ist völlig unzureichend. Dafür machen wir jetzt Druck“, sagte er.
Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Ilsenburger Grobblech GmbH, Jürgen Schütze, berichtete von der am frühen Morgen organisierten Aktion in seinem Betrieb. Dort hatten die Auszubildenden eine Wand aus Kartons errichtet, auf denen stand: „Stahlharte Arbeit muss Anerkennung finden – 8,5 Prozent mehr und Arbeitszeitverkürzung zur Beschäftigungssicherung jetzt!“