Die Erweiterung der Stadtwache im Bahnhof hänge auch mit der Nähe zur Peiner Südstadt zusammen. Illegaler Waffenbesitz, Hausdurchsuchungen und Polizei-Razzien spielten sich hier in den vergangenen Monaten ab. Die wirkungsvolle Bekämpfung zunehmender Kriminalität und die Verstärkung des Sicherheitsgefühls der Bürger stehe mit der Erweiterung der Stadtwache im Fokus. Bisher teilen sich Polizei und Ordnungsdienst die bestehenden Räume im Bahnhofsgebäude.
„Aktuell sind vier Ordnungsdienstmitarbeiter und vier Polizisten in der Stadtwache im Einsatz“, sagt Polizeisprecher Malte Jansen. Die Stadtwache biete infrastrukturelle Vorteile, die Beamten seien von hier schnell im Bereich der Südstadt. Auch die Zahl der Beamten steige mit der Erweiterung, wodurch sich auch die Dauer der Polizeistreifen erhöhe. „Es geht hier um Kontaktbeamte, die zusätzlich eingesetzt werden sollen“, führt Jansen aus.
Seit dem Auszug des Peiner Busunternehmens Omnibus-Verkehrs-Service (ONS) im Mai stehen die Räume gegenüber der Stadtwache im Bahnhofsgebäude leer. Den Ausbau nehmen Polizei, Stadt und Landkreis gemeinschaftlich als Teil der Sicherheitspartnerschaft vor. Diese wurde im letzten Jahr beschlossen, um besser und effizienter im Bereich der öffentlichen Sicherheit aufgestellt zu sein. Die Polizei sah eine wirksamere Vernetzung zwischen den Behörden und hatte die Idee der „strategischen Partnerschaft für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landkreis Peine“.
Neben der Erweiterung der Stadtwache gibt es noch einen weiteren bisher ungenutzten Raum im Peiner Bahnhofsgebäude. Ein Kioskbesitzer hatte bei der Stadt Interesse für die Nutzung der Fläche bekundet. Jetzt gibt es Neuigkeiten: „Der Einzug eines Kiosks kann bestätigt werden“, sagt Stadtverwaltungssprecherin Petra Neumann. Noch im November hatte die Stadt auf Anfrage der PAZ bestätigt: „Die miet- und baurechtlichen Voraussetzungen befinden sich in der Prüfung“. Sobald diese abgeschlossen sei, könne eine Nutzung der Räume erfolgen. Offen bleibt, wann der neue Kiosk eröffnet.
Auch die Peiner Politik nimmt die Entwicklung der Stadtwache positiv zur Kenntnis: „Die Entscheidung, die Stadtwache zu erweitern, ist nachvollziehbar und äußerst begrüßenswert“, sagt der Peiner CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Meier. In seiner Funktion als erfahrener Bundespolizist verweist Meier auf weitere Unterstützung: „Es geht darum, die Maßnahmen zu bündeln. Die Stadtwache zu erweitern ist jetzt eine dieser Maßnahmen, aber sie allein reicht nicht aus“, so Meier. Es müsse auch die Streifenpräsenz erhöht werden, für Fälle, wenn beispielsweise die Stadtwache nicht besetzt sei.„Wir haben ein massives Interesse und hoffen, dass der Einzug in die neuen Räume schnell abläuft. Allerdings wird das wohl erst im kommenden Februar der Fall sein“, sagt der SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzende Matthias Wehrmeyer, der für die dauernde Erweiterung einen anderen Umzug als Ursache sieht: „Die Polizei hat aktuell viel Arbeit mit dem Beziehen der neuen Diensträume“, so Wehrmeyer. Aktuell ziehen Teile der Polizisten in das neue Übergangsquartier im Unternehmenspark Peine I an der Woltorfer Straße um. Das marode Kommissariats-Gebäude an der Schäferstraße wird grundsaniert.