Allgemeinmediziner Scheibe hört oft Klagen von Kollegen, dass es viel Zeit benötige, um das E-Rezept im Praxisverwaltungssystem auszustellen. Dennoch geht er davon aus, dass sich die Abläufe – wenn die Technik mitspielt – deutlich verschlanken. „Es sind auch weniger Übertragungsfehler möglich als bei herkömmlichen Rezepten, da diese oft handschriftlich geschrieben oder durch mangelnde Druckqualität nur bedingt lesbar sind“, so Scheibe. Für die Patienten liege ein besonderer Vorteil in der Videosprechstunde, da die Ärzte in der gleichen Sitzung auch die Rezepte ausstellen und die Patienten diese aus der Apotheke abholen können. Verbessern könnte sich die Situation auch für Patienten, die ihre Rezepte bei einer Online-Apotheke einlösen möchten. Aber auch Nachteile können sich durch die E-Rezepte ergeben: „Sie sind für Patienten nicht transparent, da sie nicht nachlesen können, was genau der Arzt verschreibt“, sagt Scheibe. „Auch hinsichtlich des Datenschutzes gibt es Bedenken. Das E-Rezept ist ein weiterer Schritt in Richtung des gläsernen Menschen.“