Während Hans-Jürgen Fricke Ortsheimatpfleger von Essinghausen ist und allein deshalb schon Interesse an lokaler Geschichte hat, war Hakelberg jahrzehntelang selbst Mitarbeiter von Härke. Zur gemeinsamen Sammlung der beiden gehören zum Beispiel historische Bilder, Werbeanzeigen, Bierdeckel, Gläser, Tragetaschen, Flaschenöffner, Tabletts und alte Bierflaschen – Hauptsache, es hat mit Härke zu tun. In der Sammlung sind auch spezielle Gläser, die in den 1950er-Jahren populär waren. „Damals gab es ,Elfe für ’ne Mark’“, sagt Fricke. Soll heißen: In der Kneipe gab es elf kleine 0,1-Liter-Biergläser für nur eine D-Mark – und wenn man das Glas umdrehte, konnte man in die Wölbung im Boden einen Schnaps einschenken.
Hakelberg erinnert sich, dass es zu der Zeit drei Bierverleger in Peine gegeben habe. Ende der 1960er-Jahre hätten sich diese mit der Härke-Brauerei zusammengeschlossen. Daraus entstanden sei letztendlich die Peiner Getränke-Union (PGU) „Das zeigte damals eine gewisse Weitsicht“, sagt Hakelberg. Denn allein hätte auf Dauer keiner der Verleger auf dem Markt durchhalten können. Und letztendlich sei die Geschichte ein Erfolg geworden: Die Umsätze seien nach oben gegangen, mehr verschiedene Produkte wurden angeboten.
Zu dem Zeitpunkt habe es 550 Gaststätten in Kreis und Stadt Peine gegeben, der Großteil wurde von der PGU und ihren 132 Mitarbeitenden versorgt – Hakelberg arbeitete seinerzeit in der Geschäftsführung. Allein in Essinghausen hätten sich zwei Gaststätten befunden, erzählt Fricke. Und in Wahle sei die Kneipe „Zum Püttcher“ ein großer Anlaufpunkt gewesen, nicht nur für Leute aus der Ortschaft. Auch hier wurde Härke ausgeschenkt – geschlossen wurde die Kneipe, die schon im 19. Jahrhundert existierte, im Jahr 2010.
Sportlich habe man sich früher auch betätigt, erzählt Fricke: So habe es Betriebs-Fußballmannschaften gegeben, die Freundschaftsspiele gegeneinander ausgetragen haben – Härke in gelben und die PGU in blauen Trikots. Aus der damaligen Zeit existieren noch zahlreiche Fotos, die Fricke und Hakelberg aufgehoben haben.
Fricke und Hakelberg hielten und halten Härke weiter die Treue – auch wenn beide zum Beispiel nicht mit jeder Design-Entscheidung glücklich waren. Etwa beim Jubiläumsbier, das anlässlich des offiziellen 800-jährigen Bestehens von Peine in 2023 gebraut wurde. „Das Etikett hätte nicht weiß-gold, sondern grün-rot sein sollen, also in den Farben der Stadt“, sind sich die beiden Experten einig.Und weil die Härke-Brauerei nun nicht mehr in Peine braut, wollen Fricke und Hakelberg die Erinnerungen und die damit verbundene Geschichte am Leben erhalten. Vielleicht mit einer öffentlichen Ausstellung der Bildersammlung. Ob und wie genau das geschehen soll, steht allerdings noch nicht fest.