Der erste Ausbau-Abschnitt soll in etwa zweieinhalb Jahren fertiggestellt sein und laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes rund 23 Millionen Euro kosten. Das Gesamtinvestitionsvolumen für den Stichkanal wird auf 320 Millionen Euro beziffert, die Gesamtdauer der Bauarbeiten wurde vom Bundesverkehrsministerium zuletzt mit rund zehn Jahren angegeben.
Eigentlich sollte der Ausbau des Stichkanals schon 2018 komplett abgeschlossen sein. Es gab jedoch immer wieder Verzögerungen, so dass der Baubeginn mehrfach verschoben werden musste. Am 3. November vergangenen Jahres wurde schließlich der Vertrag zum Ausbau des Stichkanals unterzeichnet. Der Streckenausbau im Bereich Sonnenberg nördlich der Schleuse Üfingen stellt ein Teilprojekt des Gesamtprojektes dar und soll bis Mitte 2027 abgeschlossen sein.
Mit dem Ausbau der sogenannten Haltung Wedtlenstedt Süd werde ein Meilenstein auf dem Weg zur Bereitstellung einer bedarfsgerechten Wasserstraßeninfrastruktur erreicht, so die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Der Ausbau des Stichkanals trage in hohem Maße zur Förderung der Schifffahrt als ökologischen Verkehrsträger bei, der eine effiziente und klimafreundlichere Alternative zu dem Transport auf der Straße darstelle, heißt es in einer Mitteilung.
Die Bauarbeiten werden von der Firma Strabag Wasserbau GmbH durchgeführt, die durch das Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt nach Durchführung eines öffentlichen Vergabeverfahrens mit der Bauausführung beauftragt worden ist. Die Bauleistungen umfassen neben Deckwerks- sowie Spundwand- und Verankerungsarbeiten vor allem Erdbau-, Nassbagger- und Wegebauarbeiten. Zudem wird als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für die notwendigen Natureingriffe ein Längswall im unteren Vorhafen der Schleuse Üfingen hergestellt.
Die Anrainer des Stichkanals wie die Salzgitter AG, Cargill, Agravis oder der Fromme Landhandel hatten aufgrund der politischen Zusage zum Ausbau, der ursprünglich bis 2018 realisiert werden sollte, bereits mit dem Ausbau ihrer Produktionsanlagen begonnen und neue Umschlaganlagen in Betrieb genommen – und deshalb Druck gemacht, dass der Ausbau zeitnah startet.