Mit Vechelde an sich hätten die beiden schnellen Wechsel nichts zu tun, betonten Volker Warnecke, Leiter der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, und Christian Priebe, der das Polizeikommissariat Peine leitet, zu dem die Dienststelle in Vechelde gehört. „Im Gegenteil: Es würden sich viele wünschen, dorthin zu kommen“, betonte Warnecke. Vielmehr habe es sich um Personalentwicklungsmaßnahmen gehandelt, die Nachwuchs-Führungskräften die Möglichkeit geben sollen, sich auszuprobieren, und bei der Polizei durchaus üblich seien. Immer gehe das aber nicht. „Man kann so etwas ein- bis zweimal machen, dann muss aber wieder Kontinuität kommen“, sagte Priebe. Die solle nun durch Jana Löfflath gewährleistet sein.
Die 50-Jährige war zuvor im Polizeikommissariat Peine tätig. „Eigentlich stamme ich aus Thüringen und wollte Lehrerin werden“, blickt sie auf ihre Jugendzeit zurück. Doch es sei dann anders gekommen: Der Wende und der Liebe wegen verschlug es sie nach Niedersachsen, wo sie 1996 ihr Polizei-Studium in Hannoversch Münden begann. „Ich war die erste Polizistin in der Familie“, sagt sie. Das sei allerdings nicht so geblieben: Ihr erwachsener Sohn habe sich auch für diesen Beruf entschieden.
Seit 2012 gehört Löfflath zum Team der Peiner Polizei, so dass sie die Kollegen in Vechelde schon kannte. „Sie war im Streifendienst ebenso tätig wie im Bereitschafts- und Ermittlungsdienst und kann alles“, freut sich Warnecke über die Personalie. Für ihre neue Aufgabe hat Löfflath sich beworben, ein komplexes Bewerbungsverfahren durchlaufen und auch sechs Monate beim der Polizeidirektion Braunschweig hospitiert, wo sie sich – wie auch schon in Peine – schwerpunktmäßig mit Jugendkriminalität befasst hat. „Frau Löfflath hat alles mit Bravour bestanden“, betont ihr Chef, der in den nächsten Jahren viele Führungspositionen neu besetzen muss: Der demografische Wandel macht auch vor der Polizei nicht Halt, so dass viele Kollegen in den Ruhestand gehen werden.
Auf ihre Arbeit in Vechelde freue sie sich schon sehr, sagt Löfflath. Entgegen komme ihr die räumliche Nähe zu ihrer Heimatgemeinde Ilsede. Das noch neue Polizeigebäude – es wurde von der Gemeinde Vechelde gebaut und 2017 in Betrieb genommen – sowie das soziale Umfeld seien aus ihrer Sicht ebenfalls Pluspunkte. „Aber langweilig wird es für Polizisten in Vechelde natürlich nicht. Es gibt hier das gesamte Spektrum an Straftaten“, sagt sie. Alltags- und Schwerkriminalität, häusliche Gewalt, Einbrüche und Verkehrsdelikte seien einige Beispiele für die übliche Polizeiarbeit und deren vielfältiges Aufgabenfeld.
In Vechelde ist es nichts Besonderes mehr, dass die Dienststellenleitung von einer Frau ausgeübt wird. Vor Löfflath hatte seit April 2023 Carina Engel den Posten inne. Sie ist auf Sophia Schulz gefolgt. Diese beiden Frauen waren jeweils im Zuge der Personalentwicklung in Vechelde. In beiden Fällen war der Einsatz von vornherein auf jeweils neun Monate begrenzt mit dem Ziel, anschließend in den höheren Dienst einzusteigen. Auch die Polizei in Edemissen (mit Wendeburg) wird von einer Frau geleitet: Dort hat seit August 2023 Susanne Dienst diese Position inne. Chef in Ilsede (mit Hohenhameln) ist seit 2021 Matthias Dürkop.