Nach dem fertiggestellten Bau in Münstedt seien nun ausreichend Ressourcen für die nächste Kindertagesstätte in Gadenstedt frei. Der Spatenstich sei für den März angesetzt, eine dritte Kita für Groß Ilsede bereits in Planung. „Für die vierte Kita sind wir weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück“, erklärt Neuhäuser.
Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre sollen insgesamt rund 16 Millionen Euro für die vier geplanten Kitas investiert werden. Für die Kita in Münstedt seien 3,1 Millionen Euro angefallen. „Ich bin froh, dass wir zeitnah Plätze geschaffen haben und der Bau so reibungslos funktioniert hat“, berichtet der Ortsbürgermeister. Die eine oder andere Herausforderung habe es dennoch gegeben.
Infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges sei auch der Kita-Bau in Münstedt nicht von Lieferengpässen verschont geblieben. „Wir haben beispielsweise keine Leichtmetallfenster bekommen, was den Bau um drei Monate verzögert hat“, sagt Ute Bartsch aus dem Fachbereich Planen, Umwelt und Bauen der Gemeinde Ilsede. Auch die Wetterbedingungen mit den extremen Regenfällen im vergangenen Jahr sowie der Frost hätten den Prozess erschwert.
Neben dem Bau konnte die Gemeinde aber ein noch viel größeres Problem bewältigen. „Wir haben die Zahl der Verfügungsstunden erhöht, um einen möglichst hohen Attraktivitätsfaktor für Erzieherinnen und Erzieher zu schaffen“, betont Nils Neuhäuser. Darunter würden beispielsweise Elterngespräche oder Besprechungen fallen, die sich ansonsten nur schwer in den Arbeitsalltag integrieren ließen. Jährlich koste die Gemeinde dieses Projekt rund 350.000 Euro. „Das ist den Aufwand aber in jedem Fall wert“, findet Nils Neuhäuser.
Denn auf diese Weise könne die Kita in Münstedt mit ausreichend Personal – 13 Erzieherinnen und Erziehern – eröffnet werden. „Wir hoffen, dass sich sowohl die Eltern als auch die Kinder hier sehr wohlfühlen werden“, hält Kita-Leiterin Diana Stengel fest. Bereits seit Anfang November erarbeite sie mit ihren neuen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam Konzeptionen, wie beispielsweise ein Kinderschutzkonzept oder eine Gefährdungsbeurteilung, die für die Betriebserlaubnis nötig gewesen seien.
Auf rund 750 Quadratmetern Innenfläche gibt es einen Bewegungsraum, einen Mitarbeiterbereich mit zwei Büros sowie einen Pausen- und Besprechungsraum, eine Küche, einen Raum für die Kitagruppe mit 25 Plätzen und zwei für die insgesamt 30 Krippenkinder mit dazugehörigen Schlafräumen. Daneben findet auch ein Differenzierungsraum Platz. „Hier arbeiten wir in Kleingruppen, um die Kinder zu fördern“, erklärt Stengel. Eine reizarme Umgebung soll den Kleinen helfen, sich besser konzentrieren zu können. Zukünftig spielen und toben in der Schulstraße 2A 55 Kinder.Doch nicht alle werden direkt am ersten Tag in die Kita kommen. „Wir nehmen die Kinder sukzessive auf, um die Eingewöhnung gewährleisten zu können“, erklärt Sandra Mailand, stellvertretende Fachbereichsleiterin für Soziales. Bis zu den Sommerferien sei die Kita schließlich endgültig gefüllt. Ein großer Schwerpunkt liege bei der Betreuung auf Nachhaltigkeit. „Unsere große Vision ist es, möglichst viel Plastik zu reduzieren und den Kindern viel Spielzeug aus Holz- und Naturmaterialien anzubieten“, erklärt Kita-Leiterin Diana Stengel. Der Gedanke werde auch durch eine vorhandene Photovoltaik-Anlage unterstützt.
Noch wirkt die Kita mit dem zugehörige Gelände sehr leer. Die Strahlen der Mittagssonne scheinen auf die kahlen, weißen Wände. Im Gebäude ist es mucksmäuschenstill, die Spielgeräte im Außenbereich sind noch unbenutzt. Doch das soll sich ab dem 5. Februar ändern. „Das Leben kommt mit den Kindern“, weiß Diana Stengel.