Sandra Scholz hat Woody seit Anfang Dezember vergangenen Jahres bei sich aufgenommen. Allerdings sei dies kein Dauerzustand, da er von der Familie räumlich getrennt sei. Eine andere Möglichkeit gebe es leider nicht, da Scholz eigener Hund nicht mehr mit anderen Hunden auskomme. „Er ist blind und hat Tumore, einen anderen Hund verkraftet er einfach nicht mehr“, so die Stederdorferin. Für sie sei die Versorgung von Woody eine „Mammutaufgabe“, die nur mithilfe ihres Mannes und ihrer Eltern gelinge.
Ursprünglich hatte Woody bei einem Freund ihres Vaters gelebt. „Er ist aber vor drei Jahren auf der Straße tot umgefallen. Woody hat daneben gesessen und gewartet“, schildert sie. Danach habe sich die Witwe weiter um den Hund gekümmert. „Das ging dann noch zwei Jahre gut, aber als sie dann immer wieder hinfiel, musste ein Pflegedienst kommen.“ Scholz und ihre Helferinnen übernahmen über ein Jahr lang das das Gassigehen mit Woody, bis die ältere Dame Anfang Dezember 2023 in ein Pflegeheim kam.
„Woody musste zunächst eine Nacht ins Tierheim“, erzählt die Stederdorferin. „Dann hat mich aber eine Mitarbeiterin des Tierheims angerufen, die ich kenne, und gesagt, dass er das nicht schafft. Ich sollte ihn dringend abholen“, erzählt Scholz. Woody ins Tierheim zu geben sei daher für sie keine Option, ebenso wenig wie den Hund wieder zurück nach Rumänien zu bringen: „Das überlebt er nicht.“
Die 51-jährige Stederdorferin rettet nach eigener Auskunft Hunde aus Rumänien und bringt sie mit Genehmigung des Veterinäramtes nach Deutschland. „Früher gab es in Rumänien viele frei lebende Hunde, nun sind es oft Haushunde, für die ihre Besitzer einfach kein Geld mehr haben und die sie deshalb auf die Straße setzen“, erzählt sie. Auch ihren eigenen Hund hat Scholz aus einem Tierheim in Hannover geholt.
Woodys Geschichte soll nun ein Happy End finden: Um ein neues Zuhause für den Schäferhundmischling zu finden, hat die 51-Jährige bereits Flyer gedruckt und verteilt. Auch auf der Internetseite des Peiner Tierheims wurde eine Vermittlungsannonce veröffentlicht. „Wir suchen eine längerfristige oder auch Dauer-Pflegestelle für Woody“, sagt Sandra Scholz. Futter und die Tierarztkosten würde sie übernehmen. „Ein neues Zuhause wäre natürlich noch besser, aber ich weiß, dass das nicht einfach ist. Er ist ja schließlich einer meiner Hunde und wirklich lieb. Er bleibt so lange bei uns, bis wir etwas für ihn gefunden haben.“
Für Woody wünscht sie sich einen Menschen, der mit ihm Gassi gehen kann und oft zu Hause ist. „Er kann auch mal allein bleiben, aber das sollte nur selten vorkommen“, sagt Scholz. Kinder möge Woody gern, da er aber mit seinen zehneinhalb Jahren bereits zu den älteren Semestern zähle, wäre ein Haushalt mit größeren Kindern besser für ihn geeignet. Mit anderen Hunden habe Woody kein Problem, allerdings sei dies immer eine individuelle Sympathiefrage. „Von daher ist wahrscheinlich ein Haushalt ohne weiteren Hund und auch ohne Katzen besser“, sagt die Stederdorferin.
Der Rüde ist etwa 55 Zentimeter hoch, geimpft, gechipt und kastriert. „Er ist superlieb, verspielt und verfressen“, beschreibt ihn Scholz. „Woody geht gern spazieren, und er hat Energie. Er ist natürlich für Senioren geeignet, allerdings nicht nur für den Garten oder für zehn Schritte. Er ist sehr gelehrig, kann Sitz, Platz, Bleib und andere Kommandos und geht bei Fuß.“
Eine Wohnung im zweiten oder dritten Stock komme für Woody als neues Zuhause allerdings nicht infrage. „Er hat manchmal am Anfang Probleme, wenn er neu irgendwo reingehen soll. Da muss man dann ein wenig Geduld aufbringen. Aber danach klappt das super – natürlich auch über Leckerlis“, so Scholz.
Wer Woody kennenlernen und ihm ein neues Zuhause bieten möchte, kann sich mit Sandra Scholz unter der Telefonnummer (01 72) 5 41 83 94 oder per E-Mail an die Adresse sani.sorge@gmx.de in Verbindung setzen.