Der Tatverdächtige habe sich in seiner Vernehmung bislang nicht zur Sache eingelassen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein Haftrichter ordnete wegen des dringenden Tatverdachtes des versuchten Mordes aus Heimtücke Untersuchungshaft an. Der 24-Jährige sitzt seitdem in einer Justizvollzugsanstalt. Der Polizei liegen keine Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv vor. Laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim Christina Wotschke stammt der Tatverdächtige ebenfalls aus Peine. Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv gibt es nach Angaben der Polizei bislang nicht. „Die näheren Hintergründe sind aber noch nicht bekannt“, sagt Wotschke.
Am 3. Februar war der Sohn des Peiner Imams nach Informationen unserer Zeitung gegen 22.40 Uhr in der Nähe des Carl-von-Ossietzky-Platzes in Peine – wo sich die Al-Hidaia-Moschee befindet, durch mehrere gezielte Schüsse ins Bein und in den Rücken getroffen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Täter flüchtete. Die Polizei leitete eine Fahndung nach dem Mann ein und führte umfangreiche Ermittlungen durch – und war dabei offenbar erfolgreich.„Die Ermittlungen waren sehr intensiv und sind auch längst noch nicht abgeschlossen“, sagt Polizeisprecher Matthias Pintak. Der Verdächtige werde weiter vernommen und es seien Beweise aufgefunden worden, die ausgewertet werden müssten. Zurzeit werde von einer Einzeltäterschaft ausgegangen. Näheres könne er aufgrund der andauernden Ermittlungen aber im Moment nicht sagen, macht der Sprecher deutlich.
Bei Tötungsdelikten und auch deren Versuchen sei die Aufklärungsquote sehr hoch, macht Pintak deutlich, und nennt aus der jüngeren Vergangenheit drei Beispiele aus dem Bereich der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfsburg:
In der Silvesternacht war in Salzgitter ein Mann durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden. Der 43-Jährige gab an, dass er am Stadtweg in Lebenstedt aus einer Gruppe heraus angegriffen worden sei. Zuvor hatte der Mann diese auf ein Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Nach während dieses Gesprächs hatte eine Person aus der Gruppe ohne Vorwarnung auf den 43-Jährigen eingestochen. Dieser lief daraufhin davon, brach aber wenig später zusammen, wurde in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert. Eine Großfahndung der Polizei nach dem Täter noch in der Nacht blieb erfolglos.
Die Polizei hat daraufhin Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet und nach Zeugen gesucht. Am 9. Februar kam dann die Meldung, dass ein Tatverdächtiger festgenommen werden konnte. Unter anderem führten Hinweise die Beamten auf die Spur des Verdächtigen, der festgenommen wurde und in Untersuchungshaft kam. Erschreckend: Der mutmaßliche Täter ist erst 14 Jahre alt. Mittlerweile seien auch die übrigen Mitglieder der Gruppe bekannt, hieß es in er Polizeimeldung vom 9. Februar.
Der zweite Fall ereignete sich erst vor Kurzem in Salzgitter-Thiede. Am Sonntag, 11. Februar, war eine 23-Jährige tot der Wohnung aufgefunden worden, die sie gemeinsam mit einem 27-Jährigen bewohnte. Die Polizei war nach eigenen Angaben über einen Notruf zum Tatort gerufen worden. Aufgrund der Ermittlungen war schnell von einem Tötungsdelikt ausgegangen worden. Es wurde die Obduktion der Leiche der jungen Frau angeordnet. Im Verdacht stand der 27-jährige Mitbewohner, der zunächst geflüchtet war und nach dem daraufhin gefahndet wurde. Vor Kurzem kam dann die Nachricht, dass dieser tot in Göttingen aufgefunden wurde.
Am Samstag, 17. Juni 2023, hatte am Peiner Bahnhof ein 29-jähriger Mann mit einer Armbrust geschossen und einen 22-Jährigen getroffen, der zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Der 29-jährige Täter wurde noch am Tatort festgenommen und inzwischen verurteilt. Er war zwar offenbar zum Zeitpunkt der Tat schuldunfähig, aber er muss dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Nach Einschätzung eines Gutachters leidet der Mann unter paranoider Schizophrenie und ist alkoholsüchtig und von ihm geht eine fortbestehende Gefahr für die Allgemeinheit aus. Für den dramatischen Vorfall am Bahnhof gab es eine Reihe von Zeugen und auch Videoaufnahmen. Der erste Funkstreifenwagen der Polizei sei schon wenige Minuten nach der Tat vor Ort gewesen, hieß es damals.