Die Ermittlungen in dem Fall dauern laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim, Christina Wotschke, an. „Insoweit gibt es einen Anfangsverdacht gegen einen Jugendlichen“, teilt sie auf Anfrage mit.
Neben dem Gymnasium am Silberkamp war auch der Auto-Service von Alexander Breskott in unmittelbarer Nachbarschaft durch die Flammen bedroht. Breskott, der in der Nähe wohnt, hatte nachts einen lauten Knall gehört und dann die Flammen entdeckt. Vom Müllunterstand breitete sich das Feuer auf die Fassade der Schulmensa über.Das Innere des Gebäudes blieb glücklicherweise von den Flammen verschont, allerdings zog Rauch ins Gebäude. Die Mensa war deshalb kurzfristig nicht nutzbar. Im Einsatz waren sechs Fahrzeuge und 22 freiwillige Feuerwehrleute der Kernstadt Peine und der Werkfeuerwehr der Peiner Träger, die mit einer Drehleiter die Brandbekämpfung unterstützten. Insgesamt entstand ein Schaden von mindestens 100.000 Euro.
Anlieger Breskott hatte nach dem Urteil die Vermutung geäußert, es könnte sich um Brandstiftung handeln. „Ich weiß nicht, was hier hinten von allein brennen soll“, hatte er gegenüber unserer Zeitung gesagt. Eine Vermutung, die sich nun zu erhärten scheint. Die Ermittlungen im Fall dauern an. Weiterhin ermittelt wird auch im Fall des Großfeuers in einer Zimmerei in Groß Ilsede. Das teilte die Staatsanwaltschaft Hildesheim mit. Das Feuer war am frühen Dienstagmorgen, 15. August 2023, in einer mehr als 3.500 Quadratmeter großen Lagerhalle an der Industriestraße in Groß Ilsede ausgebrochen. Als Polizei und Feuerwehr eintrafen, stand die Halle bereits in Vollbrand. Einem Großaufgebot an Einsatzkräften gelang es, den Hauptbrand gegen 5.30 Uhr zu löschen, die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den späten Nachmittag hin.Den Feuerwehrleuten gelang es, das Übergreifen der Flammen auf umliegende Gewerbebetriebe zu verhindern. Die Lagerhalle brannte komplett aus. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 500.000 Euro. Verletzt wurde niemand. Jeder Tatort werde von der Polizei betrachtet, teilt Matthias Pintak, Sprecher der Polizeionspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, im Hinblick auf das Vorgehen im Fall einer mutmaßlichen Brandstiftung mit. „Im ersten Angriff werden Beamte der Einsatz- und Streifendienste zum Brandort beordert. In Absprache und aufgrund durchgeführter Ermittlungen am Tatort kann die weitere Spurensuche durch die Tatortgruppe der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, dem Fachkommissariat Forensik, dem Kriminalermittlungsdienst oder dem für Branddelikte zuständigen Fachkommissariat erfolgen“, führt er aus. Ermittlungen ergeben dann, ob ein Brandgutachter hinzugezogen werden muss. Absprachen erfolgten in enger Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Nach Angaben der Polizeiinspektion Peine gab es im Jahr 2022 rund 32 Fälle von Brandstiftung in ihrem Zuständigkeitsgebiet. Nur 37,5 Prozent dieser Fälle konnten aufgeklärt werden. Im Vorjahr konnten dagegen in rund 58,8 Prozent der Brandstiftungen ein oder mehrere Täter ermittelt werden, allerdings lag die Anzahl bekannt gewordener Fälle mit 17 Taten auch deutlich niedriger. Im Jahr 2020 waren es 40 Brandstiftungen und eine Aufklärungsquote von 47,5 Prozent. Die Zahlen für das Jahr 2023 sind noch nicht veröffentlicht.