Nähere Informationen, wer den Automaten betreibt, will er nicht geben. Rund um das schwarze Metallgehäuse wird für „Automaten-King“ geworben. „Die sind auch bei Tiktok aktiv“, sagt Thiemann. Im sozialen Netzwerk gibt es mehrere Videos, die das Sortiment in den Automaten zeigt. „Automaten-King“ wirbt die neuen Produkte, die kurzen Videoclips haben dabei mehr als 6.000 Aufrufe.
Weitere Hinweise auf die Betreiber des Automaten vor dem Vöhrumer Schuhgeschäft fehlen. Laut Angaben der Stadt sind Gewerbetreibende verpflichtet, diese Informationen anzugeben. „Dieser Mangel stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die verfolgt werden kann“, erklärt Moritz Becker, Sprecher der Peiner Stadtverwaltung.Probleme mit den Betreibern gab es bislang keine. „Es ist alles offiziell und alles bezahlt. Die Miete ist da. Ich kann nur positiv über die Leute sprechen, die den Automaten betreiben“, sagt der Schuhhändler. Im Vergleich zu den Automaten von Tolga Karaca, der die Süßigkeiten und Getränke in der Nähe des Ratsgymnasiums und Gymnasiums am Silberkamp betreibt, werden vor dem Schuhgeschäft in Vöhrum auch E-Zigaretten angeboten. „Das finde ich fragwürdig, ebenso, dass Red-Bull-Dosen angeboten werden. Aber für die E-Zigaretten gibt es die Ausweiskontrolle“, sagt Thiemann. An der Seite des Automaten muss dafür der Personalausweis durch das Lesegerät gezogen werden, um das entsprechende Alter nachzuweisen.Bedenken zum Angebot hat er nicht. „Die Kinder können sich die Produkte auch woanders kaufen, vor allem Chips und Getränke. Ich finde es nicht schlimm, dass der Automat hier steht“, sagt Thiemann, der selbst Vater ist. Es sei auch nicht der Fall, dass die Kinder und Jugendlichen vor dem Automaten Schlange stehen. Reger Betrieb herrsche derzeit nicht. Ein Grund dafür könnten auch die Preise sein. „Vieles gibt es im Internet oder im Supermarkt billiger. Aber vielleicht haben die Kinder auch zu viel Taschengeld. Dann geben sie das hier aus“, sagt der Schuhhändler.
Der Schuhverkäufer wundert sich über die Aufmerksamkeit, die das Thema derzeit bekomme. „Die Geschäftsidee ist doch nicht schlecht. Vor allem, wenn es sich rentiert. Der Ort ist auch geschickt gewählt. Hier kommen täglich 300 bis 400 Schüler vorbei.“ Ebenso wie die Verkaufsstellen von Karaca steht der Automat in direkter Umgebung zu einer Peiner Schule. Viele IGS-Schüler kommen auf dem Weg zum Schulzentrum an den Süßigkeiten vorbei.