„Das Wichtigste wird die Schwarz-Weiß-Trennung sein. Man kann sich das Ganze wie eine Spülmaschine vorstellen, die man von beiden Seiten bedienen kann. Auf der einen Seite kommt die kontaminierte Ausrüstung rein, und auf der anderen Seite kann neue und einsatzbereite Ausrüstung entnommen werden. Das stärkt den Atemschutzverbund, weil die Einsatzkräfte nicht mehr eine Woche auf ihre Geräte warten müssen“, erklärt Fabian Laaß. Die sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ bezieht sich auf die konsequente Trennung von Arbeitsbereichen mit kontaminierter Ausstattung und den übrigen „weißen“ Räumen.
Der Kreistag stimmte dem Großprojekt im Herbst zu. 600.000 Euro an Planungskosten wurden im Haushalt eingestellt. Bislang war die Haushaltsplanung noch vorläufig, denn die Zustimmung des Landesinnenministeriums fehlte. „Vor wenigen Tagen haben wir unsere Haushaltsgenehmigung durch das Land erhalten, und somit endet die damit verbundene vorläufige Haushaltsführung Ende März. Dann können wir die Planungsleistungen ausschreiben und vergeben“, sagt Laaß.
Wer am Ende das neue FTZ-Gebäude baut, ist auch noch offen. Diese Planungen schreiten ab April voran. „Es wird notwendig sein, eine Untersuchung zu starten, ob der Bau über eine Beauftragung einzelner Gewerke oder über einen Generalunternehmen wirtschaftlicher ist“, gibt der Kreisssprecher bekannt und verweist auf die gute Zusammenarbeit beim Neubau des benachbarten Kreishauses II, das für 13,5 Millionen Euro gebaut wurde. Hier agierte das ausführende Bauunternehmen August Prien als Generalbauunternehmen. Wie viel Zeit die Planungsphase jetzt in Anspruch nehmen wird, bleibt ebenfalls offen. Erste Kreisrätin Bettina Conrady hatte bei der Vorstellung der neuen Atemschutztechnik für die Peiner Feuerwehren bereits angekündigt, dass bereits eine Machbarkeitsstudie vorliegt. Wenn alles gut laufe, könne mit dem Bau ab nächstem Jahr begonnen werden, so Conrady.Die Erweiterung der FTZ ist bereits länger im Gespräch. Auslöser sei unter anderem eine Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung von 2021, die den Umgang mit krebserregenden Stoffen bei Feuerwehrtätigkeiten zum Gegenstand hatte. Es wurde festgestellt, dass eine Aufnahme über giftige Stoffe – es handelt sich um polycyclische Kohlenwasserstoffe (PAK) über die Haut möglich ist. Zudem wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung im Jahr 2022 die Arbeit von Feuerwehrpersonal als höchst krebserregend eingestuft. Eine durchgeführte Gefährdungsbeurteilung habe ergeben, dass der Schutz der Mitarbeitenden nur durch eine bauliche Umgestaltung und Erweiterung gewährleistet werden könne.
Die kreisangehörigen Gemeinden, die Stadt und der Landkreis Peine haben sich dazu entschlossen, einen gemeinsamen Atemschutzverbund zu gründen. Eine Voraussetzung für die Gründung des Verbundes ist der Einsatz von einheitlicher Atemschutztechnik bei den Feuerwehren. Durch den Atemschutzverbund soll gewährleistet werden, dass die Wehren sofort eine neue Atemschutzausstattung entgegen nehmen können, unterstreicht auch Landrat Henning Heiß (SPD).