Nun haben die örtlichen Straßenmeistereien viel zu tun: Kleinere Schlaglöcher werden in Eigenregie durch deren Mitarbeiter beseitigt. Zum Einsatz kommen dabei Heißasphalt, Gussasphalt oder Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise, teilt Christina Rochlitz, Pressesprecherin der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel, mit. Risse werden von Fremdfirmen vergossen. Sie sind auch für die Oberflächenbehandlungen zuständig. So werde ein verkehrssicherer Zustand gewährleistet. Zur Höhe der Kosten konnte die Behörde keine Angaben machen.
Darüber hinaus wird die Ortsdurchfahrt Bettmar an der Bundesstraße 1 grunderneuert und umgestaltet. Voraussichtlich im Sommer 2024 sollen die Arbeiten gemeinsam mit der Gemeinde und dem Wasserverband erfolgen. Künftig soll es auf beiden Seiten der B1 fast durchgehend Fahrradschutzstreifen geben. Die Fahrbahnbreite soll den Planungen zufolge auf 6,5 bis 8,5 Meter begrenzt werden, beidseitig an der Ortsdurchfahrt soll ein mindestens 2,5 Meter breiter Gehweg mit Hochbord angelegt werden.
Die Kosten werden auf rund 2,4 Millionen Euro beziffert. Der Bund trägt davon rund 1,7 Millionen Euro, die Gemeinde Vechelde etwa 700.000 Euro für Gehwege und Parkplätze. Außerdem wird die Regenwasserkanalisation erneuert, was ebenfalls der Bund trägt. Die Bauzeit dauert voraussichtlich etwa 15 Monate mit Vollsperrungen.
In diesem Winter ist die Schlagloch- und Rissbildung laut der Straßenbehörde größer als in den vergangenen Jahren. „Dies lässt sich vor allem auf den sehr nassen Winter zurückführen“, so die Sprecherin. Dringe das Wasser in Risse und Poren des Asphalts, führe dies bei Frost-Tau-Wechsel zum Aufbrechen der Stellen. Die Schadstellen würden dadurch immer größer. „Um bereits während der Winterzeit eine Begrenzung der Schäden zu erreichen, bauen wir auch im Winter in Eigenleistung zum Beispiel Gussasphalt ein“, so die Behördensprecherin. Diese Art der Reparatur erfordere allerdings trockenes Wetter. „Aufgrund des dauerhaft sehr nassen Wetters konnten wir in diesem Winter nur mit der Auffüllung mit sogenanntem Kaltmischgut reagieren. Dies verschließt allerdings nur die Löcher, hält aber den Schadensprozess nicht auf.“
Auf den Kreisstraßen im Peiner Land resultieren die größten Schäden aus der erhöhten Verkehrsbelastung durch Lastwagen. Dazu gehören vor allem die Bereiche der Ausweichenstrecken der A2 – Teilabschnitte der Kreisstraßen 31 zwischen Handorf und Bülten, 30 bei Bierbergen, 35 und 36 zwischen Hohenhameln und Bierbergen, 37 bei Soßmar, 40 bei Harber, 23 zwischen Schmedenstedt und Münstedt, 25 bei Liedingen, 65 bei Harvesse, 69 bei Peine, 48 bei Eddesse und 5 bei Oedesse. Stark beansprucht sind auch die Ortsdurchfahrten Klein Bülten, Bülten, Bierbergen, Gadenstedt, Teile von Oberg, Alvesse, Wedtlenstedt, Harvesse, Neubrück, Wipshausen, Mödesse und Abbensen.
„Die im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Peine liegenden Strecken werden kontinuierlich, den Wetterbedingungen entsprechend, über das ganze Jahr erkundet, im Sanierungs- und Investitionsprogramm abgebildet und geringfügige Schäden umgehend behoben“, teilt Katja Schröder, Sprecherin der Kreisverwaltung mit. Im Frühjahr werde der Einsatz intensiviert und die sich aus dem Sanierungsprogramm ergebenden Planungen und Maßnahmen verstärkt umgesetzt. „Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wird eine geschätzte Summe von etwa einer Viertelmillion Euro eingeplant“, so die Sprecherin. Ein wesentlicher Anstieg der Schäden sei nicht zu verzeichnen.
Auch die Straßen im Peiner Stadtgebiet sind vergleichsweise glimpflich davongekommen. „Das Schadensbild im Stadtgebiet Peine ist weitestgehend gleichbleibend“, sagt Petra Neumann, Sprecherin der Peiner Stadtverwaltung. „Extreme Schädigungen sind nicht feststellbar. Auch wenn das eventuell anders empfunden wird.“
Die Sanierung der Fahrbahnoberflächen eines gesamten Straßenzuges erfolge über eine jährliche Ausschreibung. Derzeit saniert werden Straßendeckschichten etwa in Vöhrum am Hülsenbergweg, in Wendesse an der Oelheimer Straße, in Peine am Emil-Werner-Baule-Weg und am Schleifmühlenweg sowie in Dungelbeck an der Straße Festanger von der B 65 bis zur Kreuzung Oberger Weg. In allen Fällen gibt es Vollsperrungen, die Autofahrer müssen Umleitungen fahren. Gerade fertiggestellt und wieder befahrbar ist die Straße „Zum Eichholz“ in Vöhrum. Hier wurde die Fahrbahn in mehreren Abschnitten saniert.Einzelschäden würden durch die Städtischen Betriebe sowie auch vermehrt über Fremdfirmen das ganze Jahr über kontinuierlich durchgeführt, so die Verwaltungssprecherin. Das Auftragsvolumen für die jährlichen Asphaltierungsarbeiten zum Austausch der Deckschichten liege bei rund zwei Millionen Euro. Hinzu kämen Einzelmaßnahmen, wofür Mittel in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro bereit gestellt werden. Die Kostentendenz sei steigend.