Doch bevor es so weit war, hielt Menke selbst die Predigt. In gewohnter Lebhaftigkeit und mit seinem feinen Humor sprach er und erntete so manchen Lacher. Angesichts der vollen Kirche sprach er von einer „Großdemonstration für den lieben Gott“ und bedankte sich bei den Peinern und weiteren Wegbegleitern für die gemeinsame Zeit.
Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder verabschiedete den 64-Jährigen offiziell als Superintendenten in Peine und als Theologen in den offiziellen Ruhestand. „Er hat in Peine in schwieriger Zeit heilsam heilend gewirkt“, sagte sie und berichtete, dass er in Gesprächen immer wieder mit viel Begeisterung aus dem Leben in Peine berichtet hat – etwa von den legendären Auftritten als „Boygroup M & M“ gemeinsam mit dem früheren Landtagsabgeordneten Matthias Möhle beim Bürgerfrühstück während des Peiner Freischießens.Aber sie verriet auch, dass Menke als 16-Jähriger ein hervorragender Mittel- und Langstreckenläufer gewesen sei – einer der besten in Deutschland. Ein einschneidendes Erlebnis habe ihn dann bewogen, sich die Sinnfrage zu stellen, und er fasste den Entschluss, Theologie zu studieren. „So ist er dann quasi zu einem kirchlichen Langstreckenläufer geworden“, sagte Ruck-Schröder. Sie zeichnete Menkes Lebensstationen nach und ging auf das ein, was er selbst von sich sagt: „Mir sind die Dinge irgendwie zugewachsen. Es gab viel Applaus für einen Mann, der Peine über mehr als ein Jahrzehnt mit geprägt hat.
Ganz von seiner Berufung als Seelsorger lassen kann Menke nicht: Die nächste Station des 64-Jährigen ist die ungarische Stadt Sopron (Ödenburg), wo er schon einmal tätig war. Dort wird der evangelische Theologe eine Dienstwohnung beziehen und die deutsche Auslandsgemeinde betreuen. Obwohl er das komplexe Amt des Superintendenten gern und voller Überzeugung wahrgenommen habe, freue er sich auf die neue Aufgabe, denn im Ruhestand werde die Kür größer als die Pflicht sein können, sagte er kürzlich gegenüber unserer Zeitung.Der Gottesdienst wurde von Kirchenvorstehern mitgestaltet und die Kirchenkreiskantorei unter der Leitung von Kantor Christoph Pannes, Mitglieder der Posaunenchöre des Kirchenkreises um Henning Schmedes sowie Organist Mark Ossadnik übernahmen die musikalische Begleitung, die maßgeblich zum festlichen Rahmen beitrug.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es einen Empfang im Peiner Forum, bei dem bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit war, sich persönlich von Menke zu verabschieden. Von dieser Möglichkeit machten viele Menschen Gebrauch, und es wurde deutlich: Menke wird eine große Lücke hinterlassen. Wann diese geschlossen wird, ist noch unklar. „Die Stelle des Superintendenten ist zurzeit ausgeschrieben“, sagt die Sprecherin des Kirchenkreises Peine, Dr. Nicole Laskowski, auf Nachfrage.