Die Organisatoren um die Versammlungsleiter Corinna Grubert und Maik Meyer waren nicht nur mit der Resonanz zufrieden, sondern auch mit der Unterstützung bei der Vorbereitung: „Die örtlichen Geschäftsleute und Vereine haben der Sache sehr viel Sympathie entgegengebracht, uns bei der Werbung geholfen und unterstützt“, freute sich Meyer. Immer wieder habe er gehört, dass Bürgerinnen und Bürger es sehr begrüßen, dass eine solche Kundgebung nun auch in Vöhrum abgehalten wird.
Viele Familien mit kleinen Kindern nahmen teil. „Es geht doch um die Zukunft unserer Kinder. Ich möchte, dass die in einem freien Land aufwachsen können“, sagte eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern gekommen war. Sie möchte anonym beiben. „Ich mache mir große Sorgen um unsere Demokratie. Deshalb finde ich es wichtig, sich jetzt die Zeit zu nehmen, dafür einzutreten – nicht erst, wenn es womöglich zu spät ist“, ergänzte Annika Klose, die ebenfalls zwei kleine Kinder hat.
„Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt mit einem hohen Freiheitsgrad und sehr guter sozialer Absicherung“, machte Rats- und Ortsratsmitglied Thomas Zwiebler (SPD) deutlich. Es gebe Kräfte, die offen erklären, dass sie demokratische Prozesse aushebeln und die Demokratie abschaffen wollten. „Das dürfen wir nicht zulassen!“, rief er den Zuhörern zu.
Auch die Leiterin der IGS Peine in Vöhrum, Ulla Pleye, ergriff das Wort. Sie wies auf die wichtige Aufgabe der Schulen hin, wenn es darum gelte, die Demokratie zu stärken. „Schulen bilden den Querschnitt der Gesellschaft ab, und dort sind die jungen Menschen“, betonte sie, und bedauerte, dass aus dieser Altersgruppe kaum jemand zur Kundgebung gekommen war. Der katholische Diakon Helmut Zimmermann ging auf die Rolle der Kirchen ein und machte deutlich, dass Demokratiefeindlichkeit und Christsein nicht zusammenpassen.
Christian Falk (Grüne) ließ zwei Frauen der in Peine noch recht jungen Gruppierung „Omas gegen rechts“ zu Wort kommen, die ihre Arbeit vorstellten, und der Peiner SPD-Landtagsabgeordnete Julius Schneider machte mit kraftvollen Worten deutlich, dass unterschiedliche Meinungen erlaubt und wichtig sind, sofern sie sich im Rahmen der Demokratie bewegen. „Europa darf sich angesichts der aktuellen Herausforderungen nicht spalten lassen“, kommentierte er kritisch die Haltung der AfD gegenüber der EU.
Zur Kundgebung aufgerufen hat das Bündnis für Demokratie und Toleranz Vöhrum-Eixe-Röhrse, das sich aus Parteien, Vereinen und Einzelpersonen zusammensetzt und für ein respektvolles und buntes Miteinander im Sinne unseres demokratischen Denkens stark macht. „Bei uns ist jeder willkommen, der sich für den Erhalt unserer Demokratie einsetzen will“, lädt Maik Meyer weitere Interessierte ein, mitzuwirken.
Die nächste Veranstaltung gegen Rechtsextremismus ist am heutigen Samstag, 20. April. Dann lädt das Peiner Bündnis für Toleranz zur Demo und Kundgebung unter dem Motto „Tanz für Toleranz“ ein. Um 11 Uhr geht es von der City-Galerie aus einmal durch die Fußgängerzone zum Marktplatz, wo ab 11.45 Uhr eine Kundgebung stattfinden soll.