Mit 1.222 (kreisweit 2.875) entfallen gut 42 Prozent der Unfälle im Zuständigkeitsgebiet des Polizeikommissariats auf die Stadt Peine. Es gab drei Tote (50 Prozent), 18 Schwerverletzte (etwa 26 Prozent) und 223 Leichtverletzte (rund 53 Prozent). Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Art und Schwere der Verletzungen mit der Geschwindigkeit zusammenhängt. In der Stadt wird langsamer gefahren als außerhalb geschlossener Ortschaften. Die Zahl der Unfallfluchten ist 2023 um 66 auf 704 gestiegen. Dabei ist der Anteil in der Stadt mit 393 relativ hoch. Die Aufklärungsquote liegt hier bei über 41 Prozent. „Das ist ein recht gutes Ergebnis“, sagte Kriedemann.
Die Zahl der sogenannten Baumunfälle stieg im vergangenen Jahr um acht auf 60. Die Wildunfälle gingen um 64 auf 663 zurück. „Hauptursache bei den Baumunfällen sind eine zu hohe Geschwindigkeit oder die Sekunde Unaufmerksamkeit beim Abbiegen“, vermutet Kriedemann. Dazu kommt: „Im Landkreis Peine gibt es viele Alleen.“
Im vergangenen Jahr gab es 128 Unfälle mit Radfahrern, darunter 26 mit E-Bikes oder Pedelecs. Es gab 93 Leichtverletzte, sechs Schwerverletzte und zwei Tote. Wenn man diese Zahlen ins Verhältnis mit der Gesamtzahl setze, werde deutlich, dass es bei Fahrradunfällen fast immer zumindest Leichtverletzte gebe, erklärte Kriedemann. Fahrradfahrer hätten außer dem Helm keinen besonderen Schutz. Und Peines Polizeichef Christian Priebe ergänzt: „Bei den schweren Verletzungen kann man davon ausgehen, dass in über 90 Prozent der Fälle kein Fahrradhelm getragen wurde.“
Positiv ist, dass die Zahl der Fahrradunfälle 2023 insgesamt um 18 oder 12,3 Prozent gesunken ist. „Dies kann auf unsere Präventionsarbeit, die Fahrradkontrollen und Fahrradstreifen zurückzuführen sein. Dabei wird sowohl Fahrradfahrern als auch Autofahrern erklärt, was sie falsch machen“, schilderte Kriedemann. „Die Rückmeldungen dazu sind sehr positiv.“ Bei den Verstößen von Fahrradfahrern handelt es sich unter anderem um Fahren entgegen der Fahrtrichtung oder auch Ablenkung durch das Handy.
Bei den Trunkenheitsfahrten ohne Folgen gab es im Landkreis einen Rückgang um 25 auf 126 und bei Fahrten unter Drogeneinfluss eine Abnahme um 34 auf 95. Die Zahl der Unfälle, die unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen passieren, ist allerdings von 38 auf 49 gestiegen.
Zu den Hauptunfallursachen zählen nach wie vor nicht angepasste Geschwindigkeit, Fehler beim Abbiegen, Missachtung der Vorfahrt sowie Fahrten unter Alkohol und Drogeneinfluss. Während Alkohol- und Drogenkontrollen grundsätzlich befürwortet werden, sei dies bei Geschwindigkeitskontrollen nicht immer so, hat der Peiner Polizeisprecher Malte Jansen beobachtet. „Hier hat sich die verstärkte Kooperation mit dem Straßenverkehrsamt des Landkreises Peine aber bewährt“, fügte Kriedemann an. Mehrmals pro Jahr gibt es gemeinsame Tempokontrollen. Dabei messen die Kreismitarbeiter die Geschwindigkeit und die Polizei hält Verkehrsteilnehmende bei Tempo-Verstößen an. Das habe den Vorteil, dass diese sofort für ihr Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen werden und auch deren Einsicht größer sei, sagte Kriedemann.